Sonntag, 30. Oktober 2011

Malaysia 1: Pulau Pinang/Georgetown – Multikulti im großen Stil

Nach zwei wunderschönen Wochen in Thailand folgt nun endlich unser Reisebericht (Papa noch immer im Gepäck ^^) aus Malaysia!  

Wir hatten mal wieder eine abenteuerliche Busfahrt – diesmal ging es per Nachtbus von Phuket Town über die thailändisch-malayische Grenze nach Pulau Pinang. Naja, die Busfahrt an sich war eigentlich super: Günstig, ruhig, schnell und bequem. Absolut in Ordnung, wenn man vom anfänglichen Thai-Fernsehprogramm absieht. Wir haben zwar nichts verstanden, aber so viel ist klar: GZSZ und Sturm der Liebe sind anspruchsvolle Kost dagegen!

Etwas anstrengend war jedoch, dass wir schon gegen 4Uhr morgens in Hat Yai nahe der Grenze ankamen und bis zur Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit warten mussten. Die Grenze öffnet erst um 8Uhr, also hieß es Schlafsack auspacken und draußen weiter schlafen. War allerdings bei 25°C kein Problem. Da ist die Morgentoilette an öffentlichen Plätzen bzw. (Bus-) Bahnhöfen leider etwas schwieriger. Es gibt nur winzige Waschbecken, kein Klopapier, aber was noch schlimmer ist, es gibt nicht mal KLOS! :D Naja, zumindest nicht solche, die unsere europäischen verwöhnten Popos gewöhnt sind.

Aber auch das gehört dazu und spannend ist es ja auch irgendwie. Weiterhin war dort alles sehr dörflich, das heißt, die Verständigung, selbst mit einfachstem Englisch („When next bus?“), war schwierig.

Nichts desto trotz ging es dann nach 5 ½ Stunden Aufenthalt endlich weiter und nach einer weiteren Stunde Autofahrt, der Ausreise aus Thailand und der Einreise nach Malaysia, hatten wir alle drei um 13Uhr wieder ein paar bunte Stempel mehr im Reisepass und endlich malayischen Boden unter den Füßen.

Claudi kann überall schlafen :)
Eine spätere Aufnahme eines stillen Örtchens. Die Toilette in Hat Yai ersparen wir euch.
Grenze - zunehmend haben wir Muslime getroffen. In Malaysa ist der Islam die Staatsreligion.
Dem ersten Eindruck nach erschien uns Malaysia viel sauberer und gepflegter als Thailand (Vati: „Es gibt fertige Häuser, auf den Baustellen wird gearbeitet und nicht geschlafen und die Bauarbeiter tragen einen Helm, statt Strohhut oder Kopftuch…“). Auch ein Grünstreifen auf der Autobahn und ansehnlichere Häuser und Gärten ließen auf einen höheren Standard schließen. Nach unserer Fahrt über die Penang Bridge, mit 13,5 km die längste Brücke Südostasiens, kamen wir in Georgetown, der Hauptstadt der Insel, im Zentrum an. Ein passendes Hostel mitten in Chinatown war schnell gefunden (Fenster werden überbewertet…) und ab ging‘s zu einem ersten Rundgang durch die Innenstadt.
Blick von der Penang Bridge auf Georgetown
Danke, Lonely Planet!
Chinatown
Gewürze aus aller Welt...
 
Ein großes Schlachthaus, allerdings ist ein Rundgang vor dem Frühstück nicht zu empfehlen, es sei denn, man will sparen.
Die Häuser sind nur zum Schlafen da, das meiste Leben "spielt" sich auf der Straße ab. 

Wir mögen Reggaebars zunehmend. ^^
Während der kommenden Tage haben wir uns Georgetown und die Insel angesehen und schöne Ausflüge gemacht. Es ist unglaublich, wie anders und doch genauso vielseitig Malaysia ist. Auch hier konnten wir wieder in die Welt der kulinarischen Genüsse eintauchen. (Unsere Zungen sind inzwischen etwas mehr an die asiatische Würze gewöhnt.) Die Mahlzeiten wurden, wie wir nun schon so oft gesehen haben, wie selbstverständlich mitten auf der Straße zubereitet und waren wie immer vielseitig und lecker.

Kochen auf der Straße... Lecker, aber spicy! :)
Oder aber frisches Obst und Gemüse!
Und außerdem sind wir Pancake-Fans!
Die Lautschrift ist der Hammer: Neben "Teksis" und dem ein oder anderen "Bas" haben wir auch lecker "Aiskrim"  gesehen - und genascht ^^
Anfangs befremdlich... Swastikasymbole an allen Ecken
Ausflug zu ner Schmetterlingsfarm im Norden der Insel. Teilweise hatten die Schmetterlinge Flügelspannweiten von bis zu 15 cm, das sah schon etwas gruslig aus.... :)
Danach haben wir uns in der Tropical-Fruit-Farm mit dem leckersten Obst gestärkt, das wir je (bzw. noch nie) gegessen haben! Jacksonfruit, Mangosteen, Ciku und, und, und!
Wundervolle Aussichten, soweit das Auge reicht...
Nachdem Claudia nun ein Vollprofi im Rollerfahren ist und auch der Linksverkehr für uns etwas durchsichtiger wird, haben wir uns natürlich auch wieder zwei heiße Öfen ausgeliehen (btw: beide vollgetankt für 2 Euronen). Hier ist der Straßenverkehr allerdings ein Abenteuer, über das man Romane schreiben könnte! In Bangkok haben wir die sich durch die Autoschlangen drängelnden Mopeds noch belächelt. Heute wissen wir, dass das der größte Vorteil am Rollerfahren ist: Immer schön das Gleichgewicht halten, nach vorne an die Ampel drängeln und Rot nur einhalten, wenn wirklich was kommt. Sobald der kreuzende Verkehr zum Stehen kommt: GAAAAS! Die freien Straßen muss man nutzen, solange es möglich ist oder bevor man sich beim Hupkonzert zu Tode erschreckt. Leider haben wir an allen Tagen ziemlich die Orientierung verloren und teilweise dreimal länger als nötig gebraucht, um zurück zum Hostel zu finden. Und täglich gegen 16Uhr hat uns der Regen „überrascht“, aber beim Fahren „Durch den Monsun“ fiel uns glücklicherweise ein passender Song ein, den wir dem Wetter und unserem Gegenverkehr lautstark entgegenschmettern konnten.

Wen stört schon so ein bisschen Regen?
Merke! 1: Wer am lautesten hupt, hat Recht und Vorfahrt – wir waren das definitiv nicht. 2: Ohne Karte aus einer Stadt herauszufahren ist einfacher als wieder hinein. 3: Die anderen wartenden Zweiradfahrer sind sehr hilfsbereit, wenn man sich verfahren hat. 4: Singen mach Spaß!!!
Claudi und Papa mit Rainer, einem Traveller aus der Schweiz, den wir schon an der Grenze gesehen und ständig zufällig wieder getroffen haben :D

Nicht nur einmal wurde Sani gefragt, ob sie mit AsiatInnen aufs Foto will... :) Tagsüber war's noch lustig, abends hat es dann manchmal schon genervt, "europäisch" zu sein... ^^

Man sagt, in den Läden Georgetown gibt es nichts, was es nichts gibt.
Kek Lok Si Tempel, der größte chinesisch-buddhistischeTempel Malaysias.
"Wuuuuunderschön, Claudia...."
Papa haben wir gleich dort gelassen.
Unsere Sternzeichen sind öde! Hase, Ziege und Tiger rocken!

  


Blick vom Kok Si-Tempel auf Georgetown. Rechts im Bild der KOMTAR-Tower, das größte Gebäude Penangs. 
Interessant war auch die Mischung unterschiedlichster Religionen auf engstem Raum. Die Kirchenglocken läuten, kurz bevor der Muezzin zum Abendgebet ruft und prunkvolle buddhistische und Hindu-Tempel stehen für Einheimische und Touristen offen....

Viele Moscheen auf der ganzen Insel verteilt...
... und in einige durften sogar Besucherinnen hinein - natürlich verhüllt.
Dann lieber wieder ein paar schöne bunte chinesisch-buddhistische Tempel...


...oder Hindu-Tempel (Räucherstäbchen sind toll!)
Die 4 Tage waren wundervoll! Leider (weil Asien einfach so viel zu bieten hat!) rückt der Flug von Kuala Lumpur nach Melbourne näher und näher, so dass wir unseren letzten Reiseabschnitt innerhalb Asiens antreten müssen. Demnächst folgt also unser Eintrag von KL!

Liebe Grüße von
Claudi und Sani

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Phuket: Thailands größte Insel oder „No hepp dis!“

Hallo ihr!

Sani und ich haben inzwischen Thailand den Rücken gekehrt und sind heute Nachmittag gemeinsam mit unserem Papa in Georgetown auf der Insel Penang in Malaysia angekommen. Bevor wir uns aber hier ins schwüle Getümmel stürzen, gibt's den letzten Reisebericht unserer Thailand-Tour für euch!

Nach einem anstrengenden Bustrip von Donsak nach Phuket-Town (viele Umstiege, lange Wartezeiten, einer mehr als ungenauen Ankunftszeit und "Keine Ahnung, wo wir gerade sind?!") wurden wir auf Koh Phuket von unserem Papa und seinem Cousin Holger, der schon über 15 Jahre hier lebt, abgeholt. (Natürlich erst, nachdem wir wieder vor sieben oder acht TukTuk-Fahrern flüchten konnten. Wir sollten vor unserem nächsten Trip hierher Kung Fu lernen.)

Ein Busbahnhof in Thailand. Das Busnetz ist weit besser ausgebaut als die Bahnstrecken, dennoch heiß es oft: Warten!  
Die Busse sind auch bequemer als die Bahn (da sind wir allerdings auch nur 3. Klasse gefahren), trotzdem waren wir froh als wir im Auto saßen!  
Nach einer guten halben Stunde Autofahrt kamen wir – etwas geschlaucht, aber total aufgedreht ^^ – in Nai Harn an, um unser Domizil für die nächsten Tage zu beziehen. Reaktion: Nach fast einer Woche in einer Holzhütte (die ihren Charme aber seither nicht verloren hat ^^) waren wir erst einmal überwältigt von der Villa Sophia. So luxuriös haben wir beide noch nie gelebt und werden es wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder. :) Wer sich selbst ein Bild machen will, darf dies gern hier tun.



Nachdem wir uns in unseren mehr als komfortablen Gemächern ausgeruht hatten, ging es nach einem deutschen Frühstück „beim German“ (einem in Nai Harn niedergelassenen Deutschen) mal wieder auf Mopedtour – diesmal zu dritt und mit mehr Speed. 
Phuket ist weitaus touristischer als Phangan. Es wurde irgendwo als „Mallorca des Fernen Ostens“ bezeichnet – wir sind aber froh, uns ein eigenes Bild gemacht zu haben. Es gibt eine bessere Infrastruktur (leider auch viel schnelleren Verkehrsfluss, wie wir beim Mopedfahren noch merken sollten), eine Kneipe an der nächsten, unzählige Massageläden, viele Strände zum Surfen, Tauchen und Schnorcheln, … Und ständig sieht man Europäer („Farangs“) mit ihren zierlichen Thaifrauen, unglaublich. ;)

Dennoch hat auch Phuket eine wundervolle Landschaft mit grünen Hügeln, atemberaubenden Küsten und grandiosen Aussichten. Während der ganzen Zeit hier hatten wir wieder einmal absolutes Glück mit dem Wetter und konnten so den ganzen Tag draußen verbringen. Und an die tags wie nachts üblichen 30-35° C sind wir inzwischen auch gewöhnt.

Hier ein paar unserer Zwischenstopps:

Mit dem Moped zu Big Buddha, den man schon von Weitem auf einem Hügel thronen sieht!  
45m hoch und 25m breit - der größte Buddha in Thailand, soweit ich weiß. Allerdings ist er noch nicht fertiggestellt, es sah noch aus, wie eine große Baustelle.  


In Tempeln gilt: Schuhe aus und Frauen müssen Knie und Schultern bedecken.  
Nach einem sagenhaften Ausblick auf die Strände und Wälder haben wir noch diese Kollegen getroffen... ;)  
Auch hier schauen einige Artgenossen zu tief ins Glas.  
... und weiter geht's ...


Leam Phromthep - die Südspitze von Phuket ...  
... mit herrlichem Ausblick ...  
... und unzählig vielen Elefanten.
(Dieses Bild sei Eli gewidmet.^^)
Auch Papa war shoppen.
Patong: Diskotheken, Kneipen, Bars und Bordelle auf der Soi Bangla.  
Cocktails für die Damen und Bier für die Herren.  
Ladies oder Ladymen (Kathoey)?   
Täglich haben wir uns mal wieder durch verschiedenste Thai-Gerichte gefuttert, aber es war auch mal ein französisches Frühstück und Pasta zum Abendessen dabei – nicht, dass wir die europäische Küche vergessen. ;p Außerdem brauchten unsere empfindlichen Mägen nach grünem Curry, Chili und Co. auch immer mal ‘ne Feuerpause...

Natürlich haben wir auch mal das ein oder andere Shoppingcenter von innen gesehen, auch wenn wir (wer sollte es je für möglich halten?) so langsam von Klamotten die Nase voll haben, weil die Rucksäcke immer schwerer werden. :) Außerdem sehen die Center hier genauso aus wie Altmarktgalerie, Arkaden und Co. Auf der Suche nach Chucks in meiner Größe und Farbe wurde ich leider auch enttäuscht und musste mir ständig in Thaienglisch „No hepp dis in 8“ oder „No hepp dis in red“ anhören.

Erwähnenswert ist noch, dass wir auch hier immer wieder mit der gleichen Herzlichkeit begrüßt und bedient wurden, wie an den anderen Orten. Holger hat uns außerdem viel gezeigt und so konnten wir Phuket ein bisschen insidermäßig kennenlernen.

Außerdem haben wir am Montag Holgers Tochter Sophia kennengelernt.
"Our grandmothers are sisters and our fathers are cousins" - "So you are my aunts!" ^_^
Sie ist 9 und einfach suuuper! Sie hat uns unsere Kokosmilch-Shakes auf Thai bestellt, wir konnten mit ihr wieder mal ORDENTLICHES Englisch sprechen und haben sogar ab und zu Deutsch geredet. Außerdem schlagen natürlich immer noch unsere Herzen beim Toben im Pool und Kniffeln höher... :D

Kokos-Shakes für Genießerinnen ^^  
Meine erste Surfstunde.  
Wasserakrobatik - fast, wie es der Felix gezeigt hat.... :)  
Das ist noch ausbaufähig. :D  
Und Wettauchen - Sophia war unschlagbar :)  
Alles in allem haben wir mal wieder ‘ne andere Facette von Thailand kennengelernt – nicht zu vergleichen mit dem Gewimmel und der Unruhe Bangkoks und der Abgeschiedenheit Ko Phangans, dafür ein wenig europäischer, aber genauso spannend. ^^

Danke noch einmal an Holger für seine Infos und Tipps, die Gastfreundschaft und die Scrabble-Runden (Ja, wir geben uns noch einmal offiziell geschlagen!)

Liebe Grüße von uns beiden - der nächste Bericht kommt aus Malaysia!
Eure Claudi