Freitag, 26. Oktober 2012

Mamazeit und ein Highlight jagt das nächste!

Hallo an alle, die geduldig gewartet haben!
Ja, wir sind sehr spät dran und sicher haben sich viele von euch gefragt, wo wir uns eigentlich rumtreiben oder ob wir inzwischen mit Mama zurück nach Hause geflogen sind! Berechtigte Mutmaßungen, wo wir doch nun seit gut zwei Monaten nichts mehr von uns hören lassen haben. Aber nein, wir sind noch immer in Neuseeland, genießen den Sommer und Land und Leute nach wie vor, und waren dabei immer busy as, um es in der Sprache unserer hiesigen Mitmenschen auszudrücken. :)

Otaki Beach (Nordinsel)
Wir glauben jedoch, dass sich das Warten gelohnt hat, denn wir haben eine wundervolle Zeit mit der Mutsch verbracht, an der wir euch heute gern endlich teilhaben lassen wollen. Seid jedoch gewarnt! Wir haben in einem 24-tägigen "Highlights-of-New Zealand"-Urlaub mit Mama noch einmal beide Hauptinseln Neuseelands durchreist, dabei um die 4500 Kilometer geschrubbt, sind bei 11 verschiedenen Hosts untergekommen, haben uns bei unseren Autofahrten durch 60 GB Musik gezappt und beim Sightseeing zusammen um die 3000 Fotos geknipst. Daraus ist nun dieser farbenfrohe Blog-Eintrag mit "nur" knapp 200 Bildern (viele der Orte kennt ihr schon aus früheren Erzählungen) entstanden. Lesen auf eigene Gefahr! :D

2. bis 5. Oktober 
Wiedersehen macht Freude - Ankunft in Auckland und Couchsurfing in Matamata :)

Der Weg war lang und die Strapazen groß: Rudimentäre Englischkenntnisse, Mitreisende im Kleinkindalter, Beinfreiheit wie in einer Heringsdose und bei der Einreise werden natürlich die Wanderschuhe inspiziert - Gruß an die rucksackverleihende Steffi: Unsere Mama weiß jetzt ebenfalls, dass man zu diesem auch Zugang von unten hat. Der neuseeländische Zollbeamte ist nett (das zumindest glaubt Mutti an dessen Körpersprache zu deuten) und die Einreise ins Kiwiland geht problemlos vonstatten. Um 12.23 Uhr ist es soweit: Nach 357 Tagen können wir auch endlich unsere Mama mal wieder in die Arme schließen!

Ein Ausblick auf die Metropole vom Vulkan Mt Eden aus  






Blick auf Aucklands Skyline vom Stadtteil Devonport aus   
Auckland begrüßt Mama mit Regen und Wind und wir mit
einem kleinen Willkommenskaffee im Zentrum  

Nach kurzem Speed-Sightseeing in Auckland geht es weiter nach Matamata. Unterwegs verfällt Mutti in einen halbwachen Jetlag-Dusel, während Sani ein komatöses Solidaritätsnickerchen hält. (Danke für's Gespräch!)
In Matamata angekommen treffen wir nach fast zehn Monaten unsere lieben Weihnachts-Couchsurfing-Hosts Colleen und Pateriki wieder, die uns erneut mit offenen Armen empfangen. Der Dolmetschmarathon kann beginnen!



Hier verbringen wir die ersten Tage damit, Mutti in Neuseeland ankommen zu lassen, ihren Jetlag auszukurieren und sie in ein paar neuseeländische Gepflogenheiten einzuführen. Pateriki hat sie ganz in Maoritradition mit dem Hongi begrüßt, Colleen ihr nach jedem Abendessen den obligatorischen Milo (ein verdammt leckeres, warmes Kakao-Malz-Getränk mit Milch) angeboten und die Heizdecken haben von der ersten Nacht an Muskelkater und Jetlag aus den müden Muttigliedern vertrieben. :) Und wir beide genießen natürlich auch ganz einfach die wiedergewonnene "Mamazeit"!

Auch im nicht weit entfernten Cambridge gibt es ein Wiedersehen: Nicole aus Claudis altem Jahrgang lebt inzwischen gemeinsam mit ihrem Freund Dane hier. Wir statten den beiden einen kleinen Heimatbesuch ab, schwelgen bei einer Tasse Tee wie alte Tanten in Erinnerungen und tauschen uns über unsere Aotearoa-Erfahrungen aus! ^^ Währenddessen bastelt Dane an unserem Auto herum und (wir sind ihm ewig dankbar!) ersetzt unser altes Radio mit schnödem CD-Laufwerk durch ein hochmodernes mit USB-Anschluss! Nun können die langen Autofahrten kommen! Der Blaubeerfarm mit dazugehörigem Café, auf der Dane arbeitet, statten wir ebenfalls einen Besuch ab... Milchkaffee, alle erdenklichen Heidelbeerprodukte und die Option, hier vielleicht irgendwann für ein paar Wochen zu arbeiten, inklusive! :)



Unseren Aufstieg zu den Wairere Falls während unseres letzten Besuches hier zählen wir als kleines Highlight; deshalb, weil der Aufstieg zwar beschwerlich, aber wunderschön, der Ausblick auf die Kaimai Ranges und das Umland gigantisch und das Gefühl, es geschafft zu haben, überwältigend ist. Mission: Mutti muss mit!

... aus atemtechnischen Gründen machen wir dieses Mal jedoch die verkürzte Falls Lookout-Tour! :)    
5. bis 7. Oktober
Seen, Schwefel und Vulkane - Unser Trip durch die Taupo-Vulkanzone

Nach drei Tagen in Matamata machen wir uns durch das Zentrum der Nordinsel auf nach Süden. Die hiesige Taupo Volcanic Zone, das aktivste Vulkangebiet des Landes, haben wir bisher nur kurz besucht und euch schon vor ein paar Wochen davon erzählt. Jetzt wollen wir uns hier nochmal bisschen genauer umsehen. Der erste Halt ist Rotorua - gestanklich betrachtet ist die Stadt allemal ein Highlight! Also Auto parken, Luft anhalten und losstiefeln! :)

Neben blubbernden Schlammpools und müffelnden
Schwefellöchern wie hier im Kuirau Park...

... gibt es jedoch auch schöne Sinneserfahrungen. Bei diesem bayrisch anmutenden Fachwerkhaus handelt es sich beispielsweise um das Bath House Building, das das Museum Rotoruas beherbergt.  
Am Lake Rotorua
In und um Rotorua locken hunderte Touristenattraktionen: Von künstlich (wieder-) errichteten Maoridörfern mit traditionellen Tanzzeremonien und Verköstigungen über Actionsport beispielsweise in Form einer Sommerrodelbahn mitten in der Stadt und Bungeejumping bis hin zu geothermischen Phänomenen in Gestalt von heißen Thermalquellen und Geysiren. All das ist vor allem eines: Konsequent überteuert! Dank ein paar Insidertipps haben wir aber trotzdem einige interessante Naturphänomene erleben können!

Im Kerosene Creek zwischen Rotorua und Taupo kann man sich
in badewannenwarmer Brühe unter einem kleinen Wasserfall die
wintermüden Glieder wärmen. Naja, ein Insidertipp ist das wohl nicht mehr ganz...  

Ebenso wenig wie die Huka Falls einige Kilometer südlich, die aber trotzdem ziemlich beeindruckend sind:
Die türkisblauen Wasserfälle entstanden durch eine Verengung des Waikato von 100 auf 15 Meter; pro Minute
schießen hier fast zwei Tonnen Wasser über Stufen in 11 Meter Tiefe. Das Resultat: Ein lautes, imposantes Spektakel!  
Den Samstagmorgen verbringen wir in den "Craters of the Moon", einem geothermalen Gebiet etwas nördlich von Taupo. Die Landschaft auf dem Mond stellen wir uns zwar anders vor, aber die Krater mit kochendem Schlamm und dampfenden Löcher hier sind trotzdem besonders und ziemlich weltfern. Von einem erhöhten Holzpfad aus sehen wir es überall vor sich hinblubbern, -qualmen und -brodeln ("Herrlich, hier ist es schön warm!"). Schwefelhaltige Nebelschwaden verpassen uns dabei gleich noch eine angenehme Kurtherapie; hach, wenn's das Ganze nur mit Erdbeerduft gäbe...



Für Schleckermäuler wie uns darf im Anschluss natürlich der Besuch in einer nahegelegenen Imkerei nicht fehlen!

Honigbienen bei der Arbeit...

... und ein stürmischer Spaziergang am Lake Taupo, dem größten See des Landes.  
Leider macht uns in Taupo der stürmische Wind etwas zu schaffen. Und während für uns beide hier so langsam der Frühling einkehrt und wir die trotzdem wärmeren Temperaturen genießen, wird es für Mutti, die quasi direkt aus dem deutschem Spätsommer mit Höchsttemperaturen von etwa 40°C kommt, abends schon mal ein bisschen kühler. Dass dann die Kiwihäuser nur selten gut isoliert, Öl- und Gasheizsysteme Luxusgüter und die Fenster meist nur einglasig sind, ist dabei keine große Hilfe... Also, dicke Socken und Ofen an!!! In Taupo kommen wir übrigens für zwei Tage bei Angela, einer Freundin von Fran und Larry, unter. Sie ist Heilpraktikerin und neben lokalem Wissen über die Stadt, die Umgebung und den nahe gelegenen Tongariro-Nationalpark lernen wir auch einiges über Kräuter, Sprossen, Tees und ausgewogene Ernährung. :) 

7. bis 9. Oktober
Ab durch die Mitte - Nach Para-para-uuumuuu und Wellington

Am Sonntagmorgen machen wir uns bei herrlichem Sonnenschein (Murphy's Law...) auf den fünfstündigen Weg Richtung Süden; schon in zwei Tagen wollen wir die Fähre nach Picton auf der Südinsel nehmen. Nachdem wir den Lake Taupo hinter uns gelassen haben, streifen wir auf dem Weg den Tongariro-Nationalpark mit seinen drei aktiven Vulkanen Ruapehu, Tongariro und Ngauruhoe (rechts im Bild und besser bekannt als Schicksalsberg :) ) und erlauben uns einen kleinen Abstecher zum Skigebiet um den Mt Ruapehu - nicht zuletzt, weil es in der vorherigen Nacht Neuschnee gab! :)

An der Granze zum Nationalpark - im Hintergrund der qualmende
Mt Tongariro, der im August und November 2012 zum ersten Mal
seit 115 Jahren wieder Asche und Lavagestein ausgespuckt hat  


Das Tongariro Alpine Crossing, angeblich eine der schönsten Eintageswanderungen weltweit, ist derzeit gesperrt.

Das Crossing können wir also dieses Mal nicht machen, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Trotzdem machen wir einen Abstecher in den Nationalpark hinein. Am Straßenrand sind viele kürzere und längere Walks zu Wasserfällen und Aussichtspunkten ausgeschildert und am Ende der Straße gelangt man in den kleinen Wintersportort Whakapapa.

Spaziergang und dann ein kleines Päuschen ...




... im Chateau Tongariro mitten im Nationalpark.
Blick vom Skigebiet ins Tal
Durch eine sehr hügelreiche und malerische Weidelandschaft führt uns Bum durch Wanganui bis an den Südwestzipfel der Nordinsel. Unbedingt erwähnenswert sei das Dorf Upokongaro, ein Ort von Welt, in dem wir eine kleine Kaffeepause gemacht und Bekanntschaft mit einem weltberühmten, wenngleich inzwischen recht betagten Motorradrennfahrer gemacht haben. Wohl mangels Interesse haben wir versäumt, nach seinem Namen zu fragen... tut uns leid, Opa und Onkel Keule! :)

 

Wenn jemand ein paar neue Schuhe braucht...? Unterwegs gibt es einen ganzen Weidezaun voll!  
Unsere wuuunderschöne Unterkunft für die folgenden beiden Tage ist das Haus von Frans und Larrys Tochter Rachel in Paraparaumu, 50 Kilometer vor Wellington. Der Einfachheit halber nennen viele Neuseeländer den Ort bei seiner "Abkürzung", Paraparam. Rachel treffen wir leider nicht an, da sie mit ihren drei Kids verreist ist. Stattdessen umsorgt uns ihr Mann Paul, der als Strohwitwer das Haus hüten und Geld verdienen muss! :)
In Paraparaumu ist, wie man sieht, wetterbedingt hauptsächlich Lümmeln und Lesen angesagt. Wir statten jedoch auch dem Strand im Nachbarort Otaki und einer überdimensionalen Marienstatue, die den Ort überragt, einen Besuch ab.

 

Eine Blitzbesichtigung Wellingtons muss natürlich auch drin sein, bevor wir nach Mamas erster Urlaubswoche die Nordinsel verlassen. Die Stadt begeistert uns wieder - dieses Mal alle drei - und das nicht nur, weil Sani hier ihr neues Paar inzwischen heißgeliebter Chucks kauft, Claudi Bum dieses Mal nicht vom Abschleppwagen zerren muss und Mutti sich freut, weil wir Paul noch einmal auf einen Abschiedskaffee treffen (wo, wird nicht verraten...)!



Die - für uns nun schon dritte - Überfahrt über die Cook Strait ist wieder einmal grandios. Das Wetter spielt mit, die See ist einigermaßen ruhig und die Aussicht auf die Marlborough Sounds unbeschreiblich schön und wie gemalt! Was will man mehr? Na klar, Südinsel, wir kommen!

Bye Wellington, ...
    

... hello Picton!
9. bis 14. Oktober 
Sonne, Strand und Nationalpark - Zurück bei Rhonda in Richmond

Nach einem kurzen Besuch der kleinen Hafenstadt Picton machen wir uns einmal mehr auf den Weg zurück nach Nelson, wo unsere liebe Rhonda auf uns wartet. Wir entschieden uns für die kürzere und landschaftlich viel schönere, doch leider sehr kurvenreiche Strecke, die auf gewisse Magenüberempfindlichkeiten keine Rücksicht nimmt. Egal, denn wir finden, die erneute Sicht auf die Marlborough Sounds ist es einfach wert und so machen wir eben ein paar Pausen mehr zum Frischluftschnappen! :D

Der Frühling hat sich hier nun endgültig eingestellt!
In Richmond bei Rhonda angekommen freuen wir uns riesig, unserer neuseeländischen Ersatzmama die echte aus Germany vorzustellen. (Dass Rhonda altersmäßg eher unsere Omi sein könnte, erwähnen wir hier nur mal nebenbei. ^^) Mutti bezieht das kleine Häuschen im Garten, wir unser "Kinderzimmer", Rhonda kocht und die Sonne scheint auch noch um 19 Uhr - wir sind wieder zu Hause! :)

Blick vom "Center of New Zealand" auf Nelson







Auch hier gibt es einen Kauribaum, den wir Mutti natürlich nicht vorenthalten wollen; auch wenn der Baumriese, der hier in Nelson  vor sich hin wächst, noch ein junger Spund zu sein scheint... Wer suchet, der findet! ;)  

Neben dem Besuch des neuseeländischen Zentrums zeigen wir Mama die Innenstadt von Nelson, den wöchentlichen Bauernmarkt, wo wir uns eine echte deutsche Bratwurscht gönnen, die umliegenden Strände, ein paar nette Läden und Souvenirshops (inzwischen wurde das Weihnachtsgeschäft eingeläutet), "unsere" Weingüter und wie warm das Wasser in Rhondas Spabad ist! Und natürlich ist auch ein Besuch bei unserem Lieblingsthai und ein kleines Bier im Pub drin, wo Mutti die Hälfte unserer Weinbaukollegen kennenlernt. (Völlig ernst gemeinte Anmerkung: Mamas Englischkenntnisse machen Fortschritte!)

Kina Beach ...
... mit Blick auf Nelson und die Richmond Ranges
Die Weihnachtsgeschichte oder Der Standhafte Zinnsoldat :D  








Am Strand von Tahuna: "Say 'Ice cream at the beach!''
 

Kulinarisch betrachtet war Rhondas typisch neuseeländischer zarter Lammbraten mit selbstgemachter Pavlova als Nachtisch und Fran und Larry als prominenten Gästen ein Höhepunkt unserer Woche in Nelson. Landschaftlich ist und bleibt jedoch der Abel Tasman-Nationalpark das Highlight der Region und ist ein Muss für jeden Besucher hier! Also, raus aus den Federn, Lunchpaket gepackt, Bum nach Marahau gepeitscht (Mitleid ist hier unangebracht) und ab ins Wassertaxi!

I'm so excited and I just can't hide it!  
Kayaks am Split Apple Rock
 

"Aufi losi geht'si!" Von der Bark Bay nach Anchorage,
wo uns das Wassertaxi in vier Stunden wieder abholt.


 

 







 

  

 


Drei Stunden später beenden wir den offiziell schönsten Abschnitt des Abel Tasman Coastal Walk: Nach einem Abstecher zu einer kleinen Bungalow-Siedlung an der Torrent Bay, einer gemütlichen Mittagspause mit sagenhaftem Ausblick und leckerem deutschen Brot von der European Bakery in Motueka sowie einem kleinen flutbedingten Umweg erreichen wir zwölf Kilometer später in bester Laune und voller strahlender Eindrücke die Anchorage Bay, wo uns das Wassertaxi wieder abholen und zu Bum bringen soll. 
Während wir uns am Strand in der Sonne aalen, gelingt es uns - aller Absprachen zum Trotz - beinahe, das Boot vor unseren Augen wegschippern zu sehen.
"Ist es das da drüben?"
"Nee, die wollten uns hier an der Stelle abholen!"
"Sicher?"
"Ja, ich glaub schon, am linken Ufer."
"Vom Wasser oder vom Strand aus links?"
"Hier, vom Wasser aus links."
"Nee, Claudia, das ist rechts!"
"Ja, ich weiß!"
"Wollen wir rüber laufen?"
"Nee, wir warten hier."
"Kommt schon..."
"Nee, die werden schon kommen und uns holen, wenn sie es sind."
"Ich hab keine Lust, hier am Strand zu übernachten!"

Nach einer speedigen Rückfahrt nach Marahau fahren
wir noch mit Bum zum nur wenige Kilometer entfernten
Badeort Kaiteriteri und lassen noch einmal die Ausläufer
des Nationalparks und dessen unbeschreibliche
Schönheit auf uns wirken.. :)

Und dann verabschieden wir uns wieder einmal vom inoffiziell sonnigsten Ort Neuseelands... Doch zumindest zwei von uns sagen nicht "Adieu", sondern "Auf Wiedersehen, Nelson!" :)

14. bis 16. Oktober
Tierisch genial und zeitlos schön - Wieder entlang der West Coast

Nur eine Stunde südlich von Richmond finden wir uns in einer völlig anderen Welt wieder. Wir durchreisen bereits die nördlichsten Ausläufer der Neuseeländischen Alpen und Wildflüsse und bewaldete Hügelketten so weit das Auge reicht bilden hier den Kahurangi-Nationalpark, der sich fast über den gesamten Nordwesten der Südinsel erstreckt. Der Park ist besonders für seine komplexe Flora und Fauna und für seine landschaftliche Vielfalt bei Wanderern beliebt. Wir hingegen bekommen auf unserem Weg nach Westport vom Auto aus leider nur einen verschwindend geringen Teil zu sehen.
Übernachten werden wir heute übrigens wieder einmal bei Brooke und Brendon, die wir schon vor ein paar Monaten auf dem Milchbauernhof nahe Westport besucht hatten. Natürlich zeigen wir Mama die hochmoderne Melkanlage; und auch ein paar ihrer Lieblingstiere bekommt sie aus nächster Nähe zu sehen. 

Aus Schaden wird man klug... xD
Danach kommt Mama zum ersten Mal mit der Schönheit und Mächtigkeit der Westküste in Berührung. Und ohne, dass wir es vorher ahnen, entdecken wir in dem Spaziergang zum Leuchtturm am Cape Foulwind ein weiteres persönliches Highlight Neuseelands! Beim letzten Besuch hier hatten wir den kleinen, zweistündigen Spaziergang zwar begonnen, aus Zeit- und Wettergründen jedoch bei der hiesigen Seehundkolonie kehrt gemacht. Heute wollen wir es bis ans Kap schaffen - eine Entscheidung, die wir nicht bereuen sollen! Die wunderschöne Küstenwanderung über zerklüftete Steilklippen können wir euch nur wärmstens empfehlen! :)

Über eine wunderschöne Steilküste zum
zylinderförmigen Leuchtturm am Kap..


Wekas, Schafe und ...
... Dinosaurier (?)!
 


Am nächsten Morgen steht die Weiterfahrt entlang der West Coast nach Süden bis nach Franz Josef auf dem Programm. Unterwegs halten wir natürlich unter anderem an den Pancake Rocks (oder Plinsenfelsen, wie wir sie in Muttis Gegenwart liebevoll nennen) in Punakaiki. Während sich das Wasser bei unserem letzten Besuch hier in weiter Ferne befand, wollen wir dieses Mal alles richtig machen und die Flut abpassen, um das gesamte Spektakel um die sogenannten Blowholes zu erleben. Das Ergebnis - ungemein erfrischend! :)

 

 

Die Fahrt bis zu den beiden Zwillingsgletschern ist dieses Mal ziemlich nervenaufreibend: Die Kilometer wollen einfach nicht weniger werden, die Zeit nicht vergehen und auch Mutti erfährt nun, dass in Neuseeland 250 Kilometer nicht nur zwei, sondern eher fünf Stunden Fahrzeit in Anspruch nehmen. Aber wir machen das Beste daraus, stoppen in den Städten Greymouth und Hokitika für Einkäufe und kurze Besichtigungen und wann immer uns danach ist oder uns die gigantische Aussicht einfach zum Halten zwingt!

 


In Franz Josef angekommen, beziehen wir zum ersten Mal auf unserer Tour mit Mama ein Hostel, die Glow Worm Cottages, das wir euch allen wärmstens empfehlen! Nicht nur, dass die Eigentümer unglaublich liebenswürdig sind; die kleinen privaten Wohneinheiten sind supergünstig, sauber und mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt, die Betten ein Luxus und jeden Abend um 18 Uhr gibt es ein Süppchen auf Kosten des Hauses! Sehr gästefreundlich also! ;)
Es klingt vielleicht etwas langweilig, doch wir lassen den Rest des Abends einfach mit einer Suppe als Vor- und Mamas Nudeln und Tomatensoße als Hauptspeise vorm Fernseher ausklingen...
Der erste Plan für den nächsten Tag ist der Besuch des Fox-Gletschers. Den hatten wir uns ja extra für Muttis Besuch in Neuseeland aufgespart, weil er schöner und der Aussichtspunkt näher an der Gletscherzunge sein soll.

Auch wenn es letztlich nicht wie geplant mit einer geführten Tour über den Gletscher klappt, machen wir uns also am Morgen mit Bum auf zum gut 20 Kilometer südlich gelegenen Gletscher. Weit kommen wir allerdings nicht. Schon am Ortsausgang von Franz Josef steht ein hilfebedürftiger Hitchhiker, der, wie wir später auch, nach Wanaka will und uns so sympathisch erscheint, dass wir einfach anhalten müssen. Zumal wir wissen wie es ist, am Straßenrand zu stehen und von den vorbeizischenden Autofahrern blöd angestiert oder lediglich mit Bedauern, Schulterzucken und anderen komischen Gesten ankommuniziert zu werden. Dass der Typ auf den ersten Blick kein Gepäck hat, stellt sich als Trugschluss heraus; ein Riesen-Rucksack und ein Longboard lehnen ein paar Meter weiter am Straßenschild. -.-' Aber gut, ohne Rücksicht auf Verluste wird Bums Po (hihi) auch noch mit dieser Extra-Last ausgestopft, der Hitchhiker eingeladen und alle zusammen machen wir uns auf zum Fox-Gletscher. Chris kommt aus Apolda (naja, sagen wir Erfurt), hat heute Geburtstag und kein Problem damit, mit uns auf dem Weg nach Wanaka den ein oder anderen Stopp zu machen. Gesagt, getan! :)

 

 

 

Tatsächlich kann man sich dem Fox Glacier auf 200 Meter nähern, dann verhindern Absperrungen das Weiterwandern. Zwar hat es hier in den letzten Monaten und Jahren weniger Stein- und Eisfälle gegeben als am Franz Josef Glacier, aber sicher ist sicher. Die Namensgebung des Fox-Gletscher übernahm übrigens 1872 der damalige, offensichtlich wenig zurückhaltende Premier Neuseelands, William Fox; in eigener Sache sozusagen. 

Wir fahren jedenfalls durch etwas trüberes Wetter weiter nach Central Otago im Süden und lassen die Westküste nun bald gänzlich hinter uns. Einen letzten Ausblick auf die Tasman Sea haben wir vom Knights Point aus, einem Rastplatz, der uns fortan immer in Erinnerung bleiben wird, weil wir Mutti hier beibringen mussten, dass "donations" nicht das englisch Wort für "Mülleimer" ist... 

Danach geht es weiter durch das Weltdorf Haast; nächster Halt sind aber erst die Blue Pools, die ihr schon aus einem unserer früheren Blogs kennt, Mutti und Chris nun aber aus nächster Nähe.

                                

              

 

Auf dem Weg nach Wanaka endecken wir ungeahnte Talente! Chris kennt jede Zeile der Michael Jackson-Songs, die aus unseren Lautsprechern dröhnen! :D
Kurz bevor wir in Wanaka eintrudeln, machen wir natürlich noch Halt am unglaublich schönen Lake Hawea, der uns schon vor Wochen begeistert hat. Dieses Mal ist der Winter vorüber und die Aussicht nochmal so schön! :)

 


16. bis 18. Oktober
Wanaka vs. Queenstown - auch Mama entscheidet sich richtig! :)

Paul wartet mit einem BBQ auf! ^^
In Wanaka stellt uns Rhondas Enkelin Lara mal wieder ihr Zimmer zur Verfügung und einmal mehr erfahren wir die Gastfreundschaft ihrer Eltern Paul und Robyn, getreu dem Motto, "Platz ist in der kleinsten Hütte!" :)
Nachdem wir unser Domizil bezogen und den neusten Klatsch und Tratsch mit Robyn ausgetauscht haben, müssen sich Sani und sie mit größter Hingabe auf die Finalshow von "My Kitchen Rules" konzentrieren. Bitte nicht stören...! :D Claudi und Mutsch machen sich indes auf, das Nachtleben Wanakas zu erforschen, indem sie sich mit Chris auf einen Geburtstagsumtrunk treffen.
Höhepunkt des Abends: Die Partie Billard, die zeigt: Mamas können eben doch nicht alles... Tiefpunkt des Abends: Polizeikontrolle auf dem Heimweg, wo der Cop Claudi auf ihren deutschen Akzent anspricht. Und dabei hat sie nur bis 5 zählen müssen... :D

Trotz Wind und angekündigter Regenfälle machen
wir uns auf in den Mt Aspiring-Nationalpark.
          

                             

Muttis erste (und letzte) Fahrstunde im Linksverkehr. Naja, sofern man das Langzuckeln auf einer engen Schotterstraße "Linksverkehr" nennen kann... xD
Spaziergang zum Diamond Lake und Rocky Mountain...

... und einer sagenhaften Aussicht auf Lake Wanaka und die Stadt!  
Nach 'nem tollen Barbecue mit Paul und Lara und einem Abschiedscappuccino mit Chris, der noch etwas mehr Zeit im wunderschönen Wanaka verbringen will, kriecht Bum nach zwei Tagen langsam mit uns über die Gebirgskette der Crown Range hinüber nach Queenstown. Wettermäßig haben wir inzwischen schon fast alles mitgenommen, was Neuseeland zu bieten hat. Nun kommt aber auf der Serpentinenstraße neben Frühlingsschnee auch noch etwas Nebel hinzu, was die ohnehin schon schreckhafte Mama auf dem Rücksitz (sie wollte dort sitzen!) umso mehr jaulen und zittern lässt. ;) Doch der Ausblick ist spektakulär und ein entspannter Nachmittag in Queenstown mit einem finalen Fergburger entschädigt zumindest halbwegs für zuvor erlittene Strapazen.

 

 


18. bis 21. Oktober
Unsere kleine Farm - Wieder im Fiordland-Nationalpark

Glücklicherweise teilt Mama unsere Meinung, dass es sich bei Queenstown um das überlaufene, überteuerte Touristenmekka der Südinsel handelt und mit dem wahren Charme Neuseelands nichts zu tun hat. Darum fahren wir guter Dinge ein paar Stunden später weiter nach The Key in der Nähe von Te Anau, wo wir am späten Nachmittag bei Sharon und Alastair, den Freunden von Fran und Larry, ankommen. Mama ist begeistert von der Farm der beiden, von der Ruhe und Abgeschiedenheit, aber auch von der Schönheit der Umgebung - immerhin befinden wir uns hier nun schon am Tor zum Fiordland, das uns schon vor ein paar Monaten so fasziniert hat! 


Die 120 Kilometer lange Strecke von Te Anau nach Milford gilt als
eine der schönsten Bergstraßen der Welt und ist gespickt von
Sehenswürdigkeiten und grandiosen Ausblicken, wie Sani hier
eindrucksvoll erläutert. ^^
Lake Te Anau, Mirror Lakes ...









                 

... und Eglinton Valley.


Der Homertunnel taucht wie ein Mauseloch mitten in einer gigantischen Felswand auf und führt in eine noch massivere Bergwelt.

Unser Ausflug ist jedoch auch von einem Unglück getrübt. Schon in Wanaka hatten wir gehört, dass die Milford Road nach heftigen Regenfällen aufgrund eines Stein- und Erdrutsches komplett gesperrt war, inzwischen aber wieder einspurig befahrbar sei. Als wir jedoch an der Stelle ankommen, ist die Straße wieder voll gesperrt, da ein Mann während der Aufräumarbeiten verletzt wurde. Wir können die Unglücksstelle nicht passieren, bis der Rettungshelikopter gekommen und der Mann geborgen ist. Die Zeit vertreiben wir uns, um ein paar andere Traveller aus den USA und Neuseeland kennenzulernen. Claudia übt inzwischen wie es sich anfühlt, Küsse mit Sandfliegen auszutauschen - über die geschwollene Lippe kommen wir noch immer nicht hinweg! Nachdem wir etwa zwei Stunden gewartet haben, kommt die schreckliche Nachricht. Der Mann hat den Unfall nicht überlebt, was alle Wartenden, die sich inzwischen versammelt haben, schockiert. So oft liegen Freude und Leid beieinander. 

 

Schließlich führt uns die Milford Road zum Milford Sound, dem kleinsten Fjord des Nationalparks. Auch wenn wir uns dieses Mal keine Bootstour leisten wollen, haben wir vom Ufer aus einen etwas nebelgetrübten, doch dafür umso mystischeren Blick auf die über 1000 Meter hohen Felswände, die den Fjord umgeben, die Lady Bowen Falls und Mitre Peak, eines der Wahrzeichen Neuseelands.



Von Te Anau aus machen wir am nächsten, leider sehr verregneten Tag einen kleinen Bootsausflug. Diesmal "fahr'n wir über'n See" zu den Glühwürmchenhöhlen des Ortes. Dieses riesengroße unterirdische Höhlennetzwerk ist geologisch betrachtet nur 12.000 Jahre jung und der tosende Fluss in seinem Inneren verändert unablässig die Kalk- und Sandsteinformationen. Wir ducken uns vorbei an unterirdischen Wasserfällen, abgeschliffenen Felsen und kleinen Whirlpools; Höhepunkt der Tour ist aber natürlich das Schippern durch eine pechschwarze Grotte tief im Inneren der Höhle in absoluter Stille, deren Decke von Tausenden von Glühwürmchen bewohnt wird. Das ist mal eine spektakuläre Lichtshow! :)

  

21. und 22. Oktober
Schieferstein und Fish&Chips - Durch Central Otago nach Twizel

Leider müssen wir nun der Wahrheit ins Auge sehen: Unser gemeinsamer Neuseelandurlaub neigt sich dem Ende zu, denn in nur vier Tagen wird Mama wieder in den Flieger nach Deutschland steigen müssen. Von The Key aus schlagen wir deshalb nun zum ersten Mal seit Langem wieder eine nordwärts führende Route ein, die uns schließlich bis nach Christchurch führen soll. Dabei lassen wir aber natürlich das Zentrum der Südinsel mit den Distrikten Central Otago und Mackenzie nicht aus!
Die kommende Nacht wollen wir bei unseren früheren Couchsurfing-Hosts Debbie und Al verbringen, besuchen jedoch vorerst gemeinsam Cental Otagos Hauptstadt Alexandra.

Das Wahrzeichen der Stadt, die "wackelige" Shaky Bridge, über der die Clock on the Hill prangt.  
In Neuseeland werden nicht nur Kirchen zu Restaurants oder
privaten Anwesen umfunktioniert, auch das frühere
Gerichtshaus der Stadt musste inzwischen dran glauben.


Ein Relikt aus früheren Tagen: Die zwei aus Alexandra-
Schiefer erbauten Pylone der alten Clutha-Brücke erheben
sich noch immer direkt neben der neuen.


Durch die harsche Schieferlandschaft, die früher vom Goldabbau geprägt war, zurück nach Roxburgh!



Wieder einmal ein grandioser Ausblick von Debbies und Als Terrasse. Die beiden kochen übrigens göttlich für uns, verpassen Mutti eine kleine Einführung in neuseeländische Liköre und Schnäpse und statten uns zum Abschied mit Dessert-Rezepten für wahre Geschmacksexplosionen aus! :) 

Auf unserer Weiterfahrt am nächsten Tag entlang des Clutha Rivers gen Norden halten wir in den Orten Clyde und Cromwell, die ihr von uns schon aus früheren Erzählungen und Fotos kennt. Während wir durch Geschäfte schlendern und ein paar Mitbringsel für Daheimgebliebene erstehen, macht Mama dabei auch die ein oder andere nette Bekanntschaft mit den Einheimischen! :)

Shopping in Old Cromwell Town



Mit der Überquerung des Lindis-Passes verabschieden wir uns von Central Otago und tauchen wieder einmal ein eine landschaftlich völlig andere Welt.
Kurz vor unserer Ankunft in Twizel, wo wir die Nacht im Hostel verbringen
wollen, biegen wir ab zu den Clay Cliffs, bizarren Felsformationen mit
Schluchten und Zinnen. Leider haben wir vergessen, im nahegelegenen Ort
Omarama nachträglich die Gebühr für die Schotterstraße zu zahlen... ;)










Mama geht ab... Wahrscheinlich wirkt der Ingwer-Schnaps von Al noch immer! xD  
Den Abend verbringen wir dann in einem überteuerten und deshalb nicht erwähnenswerten Hostel-Motel-Campingplatz-Verschnitt in Twizel - dafür bieten wir Mutti aber noch etwas mehr Kiwiana, indem wir sie feierlich zu Fish&Chips einladen. Und zum Nachtisch wird gleich das neue Zitronenpudding-Rezept ausprobiert! ;) 

23. bis 25. Oktober
Lispel-Contest und andere Lachanfälle - Vom Mount Cook nach Christchurch


Frisch ausgeschlafen machen wir uns am Dienstagmorgen auf unseren letzten Streckenabschnitt. Nach einem Abstecher zum Mt Cook und dem obligatorischen Halt am Lake Tekapo wollen wir abends in Christchurch bei Bruce und Margaret, wieder alten Bekannten, ankommen. Vorher werden wir aber mehr als einmal Mamas Quieken und Juchzen über die Schönheit der Gegend über uns ergehen lassen! :)


Heute zeigt sich der höchste Berg Neuseelands von Anfang an von seiner schönsten Seite! :)  
... mit einem wundervoll
klaren Blick auf den Gipfel!

Kurze Wanderung zum Kea Point ...
Mama (inzwischen mit fließendem Englisch ^^)
informiert sich im Infozentrum über Edmund Hillary

Dieses Regal ist der einzige "Supermarkt" im Ort.





Bronzestatue von Sir Edmund Hillary
vor dem Hermitage-Hotel

Wer findet den Fehler? :p
Unser persönliches Highlight der Südalpen war der Tasman-Gletscher, von dessen fesselnder Macht wir euch im Juli berichtet hatten. Die Stille und Weite, der faszinierende Blick über das Gebirgsland und die Gewissheit, auf jahrtausende altes Eis zu schauen, waren einfach überwältigend. Klar, dass Mama da auch hinaufkraxeln muss!




Nachdem wir alle drei genug gerastet und gestaunt haben, zuckelt Bum mit uns entlang des Lake Pukaki zurück zur Hauptverkehrsstraße um dann weiter nach Osten in Richtung Lake Tekapo zu fahren. Beide Gletscherseen strahlen wieder einmal im hellsten Türkis, das man sich vorstellen kann und keine Kamera der Welt könnte dieses Bild festhalten; und die dazugehörige Stimmung schon gar nicht. Wie so oft müssen wir von den Bildern in unserer Erinnerung zehren... :)

Zehren konnte man vom Café-Angebot hoch oben
auf dem Mt John nahe Lake Tekapo allerdings nicht.
Jeder Instant-Kaffee und Supermarktkuchen ist besser
als das! Unsere Empfehlung: Hier am Observatorium nur
die gigantische Panoramaaussicht über das Mackenzie-Becken
und die Südalpen genießen und dann nichts wie weg!  

             


In der kleinen Siedlung am Lake Tekapo angekommen, wissen wir eigentlich schon, dass wir es nicht pünktlich nach Christchurch schaffen werden. Aber als könnten wir die Zeit anhalten, verbringen wir hier noch einige der lustigsten Stunden unseres gemeinsamen Urlaubs, denn ein Lachanfall jagt fortan den nächsten!

 

 

Church of the Good Shepherd
Die Fahrt nach Christchurch dauert noch einmal einige Stunden und wir fahren dieses Mal nicht der Sonne, sondern der Nacht entgegen. Noch einmal werden Lieder mitgeschmettert (Schlager, Gospel, Rock und Pop, alles was das Herz begehrt) und auffällig unauffällig ein paar ansehnliche Trucks aus dem Heckfenster fotografiert. Unvergessen auch der Lispel-Contest, aus dem Claudi - wenngleich fast gänzlich außer Konkurrenz - "haufffhoch alfff Fffiegerin hervorgeht"!

In Christchurch wartet Bruce mit seinen beiden hyperaktiven Hunden Buster und Poppie (Mama freut's.) und einer superleckeren Lasagne auf uns. Zum letzten Mal genießen wir hier gemeinsam die neuseeländische Gastfreundschaft und räumen nach dem Essen ein letztes Mal all unser Hab und Gut in eine fremde Wohnung. (Nicht, dass jemand in Bum einbrechen würde...).
Schließlich fallen wir alle drei todmüde in unsere Betten. Aber an einen durchgängigen Schlaf ist nicht zu denken, denn was wäre Neuseeland ohne seine Naturphänomene? Denn während Claudia und Sani schlafen wie die Murmeltiere, wird Mutti mitten in der Nacht "wachgerüttelt"... :)

Den nächsten Tag beginnen wir mit einem gemeinsamen Spaziergang durch die Innenstadt und schon wieder hat sich hier unglaublich viel verändert. Genaugenommen sind inzwischen noch ein paar Parkplätze mehr in der Innenstadt entstanden, wo vorher ein Haus stand und der Baulärm begleitet fast noch intensiver als zuvor jedes Gespräch.
Die Stimmung und das bunte Leben in der Fußgängerzone jedoch beeindrucken wie eh und je. Hier bekommen wir hilfreiche Hinweise, wo wir uns für Jobs bewerben können, und da einen Anstecker mit den Worten "I  Chch" geschenkt. Die Geschäfte sind gut besucht, der Mann im Kaffeewagen hat immer Zeit für ein Gespräch und Straßenmusik gibt's an vielen Ecken. Und natürlich hat Christchurch auch ohnehin und nach wie vor schöne Ecken zu bieten! 

 

Natürlich müssen wir Mama auch Lyttelton zeigen, denn hier hatten wir schließlich den Höhepunkt unserer Fischerbootstour - einen außerplanmäßigen Landgang! :) Und in Sumner treffen wir zufällig die Initiatorin der Schiffscontainer-Verschönerungsaktion; sie kommt ursprünglich aus Deutschland und lebt schon einige Jahren in Christchurch. Ihr Motto: Weitermachen!

                         


Die letzten Stunden in inzwischen trauter Dreisamkeit gestalten wir so relaxt wie möglich - wann man davon absieht, dass Mutti in einem plötzlichen Anflug von Panik ins Zimmer stürmt, um ihre Reiseunterlagen zu durchwühlen - in der festen Überzeugung, ihr Flugzeug sei schon heute, am Mittwoch- statt Donnerstagmorgen, gestartet. Nachdem wir alle insgeheim hoffen, beten und dann erleichtert feststellen, dass Mama definitiv erst am nächsten Tag einen Platz im Flieger sicher hat, und Mutti erstmal eine kiwitypische Bacardi-Cola zur Beruhigung eingeflößt bekommt, können wir gemeinsam noch einmal schön italienisch essen gehen. Zu guter Letzt gibt's da sogar noch einen Nachtisch frei Haus!


Ein Resümee unserer Neuseeland-in-24-Tagen-Reise ersparen wir euch, nun, da ihr euch tapfer bis hier unten durchgewurstelt habt! Die Bilder sprechen sicher Bände und darum sagen wir an dieser Stelle einfach nur DANKE an alle, die diese Reise für Mama möglich gemacht haben, an die Leute, die uns hier wieder und wieder mit aller Herzlichkeit aufgenommen und begleitet haben und an Mutsch, die den Sprung über den großen Teich überhaupt gewagt hat! :)

We will save you guys a résumé of our 'Around New Zealand in 24 days' journey, now that you muddled through all that German crap! ;) Pretty sure that the pictures show enough to get an impression of what we've experienced and so we just use these last lines to say THANK YOU to all these people who made that trip possible for Mum, to all those people who gave us warm welcomes again and again and to Mum who has risked the jump across the big pond, after all!