Mittwoch, 7. November 2012

Mumford & Sons in Christchurch: "Now we can just celebrate together!"

Hallo ihr!
Ihr versteht sicher, dass wir uns nach dem Mega-Trip mit Mama nach einer kleinen Reisepause gesehnt haben und so vertrödelten wir die letzten beiden Wochen endlich mal wieder fast ausschließlich mit Ausschlafen, Relaxen und intensivem Nichtstun. Dabei haben wir aber letztlich nur einem Ereignis entgegen gefiebert: 


Es galt also hauptsächlich, die Batterien aufzuladen und dabei die Tage zum Konzert rückwärts zu zählen! Das eine oder andere erwähnenswerte Erlebnis gab es aber dennoch. Viel Spaß beim Lesen! :)

In Christchurch haben wir Mama am 25. Oktober zum Flughafen gebracht und uns tränenreich verabschiedet. Auch wenn wir uns hier in Neuseeland inzwischen fast heimisch fühlen und jeder Tag neue Begegnungen und Aufregungen bereithält, ist das Gefühl, dass ein Teil von uns wieder zurück in die Heimat fliegt, während wir zurück bleiben, nicht gerade euphorisierend. Das ging uns auch schon so, als wir uns im Juni von Papa verabschiedet haben. Aber laut unserer derzeitigen Planung (Achtung, Spoiler!) schlagen wir wohl Mitte Mai wieder in heimatlichen Gefilden auf! Demnächst werden wir uns daran machen, unsere nächsten Flüge zu buchen, denn schließlich wollen wir um die Welt fliegen, das heißt, nachdem wir Neuseeland verlassen, geht es definitiv über den Pazifik mit mindestens einem Stopp in den USA.

Vorerst haben wir hier erst einmal den Michael Jackson-vernarrten Hitchhiker Chris wieder getroffen und gemeinsam mit ihm und Anthony, einem Traveler aus Berlin, die Stadt erkundet, im Hagley-Park gechillt und abends bei Live-Musik ein paar Gingerbeer in der Stadt getrunken. Auch wenn seit dem Erdbeben vor 19 Monaten tausende Menschen ins Umland gezogen sind, weil sie hier ihre Häuser verloren haben, ist die Stadt noch immer voll von jungen Leuten. Trotzdem wird natürlich unablässig gebaut und das Stadtbild verändert sich täglich. Selbst Einheimische wie Bruce und Margaret, bei denen wir während unserer Zeit in Christchurch wieder übernachtet haben, gehen manchmal durch das Zentrum und fragen sich, welche Gebäude an bestimmten Stellen gestanden haben.

Eine ehemalige Kneipe am 24. Oktober...  
... und am 27. Oktober.

Auf Bruce's und Margarets Terrasse, wo wir die
ersten Sonnenstrahlen des Sommers genießen
Bei Bruce und Margaret haben wir uns durch tatkräftige Staubsaug-Unterstützung bei ihren Putz-Jobs unseren Aufenthalt "verdient". Natürlich war wieder ein bisschen Shopping drin und außerdem gibt es auch für Vollzeitreisende gelegentlich ein paar Sachen zu erledigen (viel Spaß, wenn ihr zum Beispiel irgendwann mal während eures Auslandsaufenthalts aus eurer Krankenversicherung fliegt!). Haben auch ein paar Filmklassiker geschaut ("Ich habe eine Wassermelone getragen!") und in vollen Zügen die Vorboten das Sommers genossen. Da aber natürlich trotzdem noch genügend Zeit war und wir Bum trotz aller Schwächen lieben gelernt haben, sind wir am Mittwoch die knapp 600 Kilometer nach Invercargill im Süden der Südinsel gedüst, um dort noch einmal Carol und ihre Familie zu besuchen. Tatsächlich gab es bis zu diesem Zeitpunkt sogar noch einen Streckenabschnitt auf der Südinsel, den wir bisher weder mit dem Chally noch mit Bum befahren haben! :)


Das sind keine Riesenschildkröten beim Winterschlaf, sondern ein weiteres Phänomen der Südinsel: Die Moeraki Boulders, große Steinkugeln, die man an der südlichen Ostküste Neuseelands bestaunen kann. Geologisch betrachtet handelt es sich dabei um Kalkkristalle, die im Verlauf der Jahrmillionen aus den Kalksteinklippen gewaschen worden.
 

Nicht zu unterschätzende Fleischfresser: Nach einiger Anstrengung sandraseits weilt Claudi nun aber auch wieder unter uns. :D  
Knapp acht Stunden Fahrzeit später kamen wir pünktlich zur zweiten Mittwochabend-Folge von Scrubs bei Carol an. Sie selber war noch bis Freitag mit ihrer Freundin unterwegs, hatte uns aber angeboten, uns bei ihr einfach wie zu Hause zu fühlen. Das fiel uns beiden nicht schwer! ;)
Die Tage mit Carol waren wie erwartet wundervoll. Wir haben wieder unaufhörlich gequatscht, gemütlich gelesen, zusammen gekocht und gebacken, ihre Familie besucht und Filmabende veranstaltet und im Gottesdienst haben wir Susanne aus Dresden wieder getroffen. Hier hatten wir wirklich so eine Art kleinen Urlaub vom Reisen!

Chinesischer Abend bei Carol und die Zwillinge sind auch mit am Start!  
Über das ländliche Gore, das offensichtlich ein Paradies für Forellenfischer ist, und die Stadt Oamaru ging es am Montag auf den Rückweg nach Christchurch. Besonders Oamaru ist übrigens definitiv einen Halt wert. Zum einen sicher, weil es an der hiesigen Pazifikküste nur so von Zwerg- und Gelbaugenpinguinen wimmelt. Zum anderen, weil die Stadt reich an Gebäuden ist, deren Architektur uns an die alten Griechen oder Römer erinnerte und uns deshalb sogar hier in Neuseeland ein gewisses Gefühl von Geschichtsträchtigkeit überkam. :)


Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1883


Das Criterion Hotel von 1877, heute ein Bed&Breakfast



Das Hafenviertel aus dem viktorianischen Zeitalter
beherbergt heute 
sämtliche restaurierte Lager- und
Büroräume, Schankstuben und sogar eine alte
Whiskybrennerei! :)



All die Gebäude hier sind aus Oamaru Whitestone gefertigt, dem leicht zu bearbeitenden Kalkgestein, für das die Gegend bekannt ist.



Und noch ein Hingucker: Die mehr als 125 Jahre alte Rainbow Confectionery am Ortsrand von Oamaru... Leider schon geschlossen!
Am späten Abend kamen wir wieder in Christchurch an und nun hieß es "nur noch einmal schlafen"! :) Die CBS Canterbury Arena konnten wir von Bruce und Margaret aus am nächsten Tag zu Fuß erreichen: Ein geniales Gefühl, wenn man gemeinsam mit hunderten anderen Mumford & Sons-Fans durch einen lauen Frühlingsabend aus allen Richtungen zur Konzerthalle strömt! Ein unangenehmes Gefühl allerdings, wenn man am Eingang wieder weggeschickt wird, weil man versehentlich nur ein und nicht zwei Tickets eingepackt hat... xD Aber an der Ticketkasse vor Ort konnte alles geklärt werden, so dass wir ein paar Minuten später schließlich die beiden Supportacts bejubeln konnten. Und um 21.00 Uhr war es dann endlich soweit: Die ersten Akkorde von "Babel" lassen die Massen jubeln, wir springen auf und ab und spätestens bei "Little Lion Man" hält es auch den verklemmtesten Kiwi nicht mehr auf den Sitzen!
Was für ein fantastischer Abend! Nächstes Mal sind wir wieder mit dabei! :)


 


In diesem Sinne: "I know my weakness, know my voice, so now believe in grace and choice."
Bis bald!