Mittwoch, 26. September 2012

Zu Besuch bei Seiner Awesomeness Eli in The Mount


Typisches Landschaftsbild
der Nordinsel
Hallöchen!
Spontan melden wir uns heute von der Region der Bay of Plenty! Wie wir schon angekündigt haben, haben wir unsere geplante Route am Samstag kurzfristig etwas geändert - wir sind ja flexibel! :)
Der Grund dafür: Eli, der Chief Engineer unseres Vertrauens, den wir auf unserem Fischertrip mit der San Enterprise kennengelernt hatten, wohnt hier. Schon lange hatten wir geplant, ihn irgendwann besuchen zu kommen, was aber schwierig ist, da er ja immer sechs Wochen auf See und dann erst wieder für sechs Wochen zu Hause ist. Bevor er nun am kommenden Dienstag wieder arbeiten sollte, sind wir also für ein paar Tage nach Mount Maunganui gefahren. Der Ort, an dem wir ja schon Silvester/Neujahr 2012 ein wenig Zeit verbracht hatten, ist ein Vorort von Tauranga und wird von den Einheimischen nur liebevoll "The Mount" genannt.

In einer kleinen Hau-Ruck-Aktion sind wir am Samstag die gut 300 Kilometer von Napier hier hoch gefahren. Der Highway durch das Landesinnere wird touristisch als "Thermal Explorer Highway" vermarktet. Die vulkanisch geprägte Landschaft hat im Laufe der Geschichte hier heiße Thermalquellen, Geysire und blubbernde, mit Schlamm gefüllte "Pools" hervorgebracht. Leider war dieses Mal nicht viel Zeit, um die Gegend links und rechts der Straßen zu erkunden. Auch in den von uns bisher noch nicht besuchten Städten Taupo und Rotorua haben wir nur kurz gehalten, um "aufzutanken und durchzuatmen". Immerhin konnte uns die "gute Luft" in Rotorua davon nicht abhalten... :)



Unterwegs ein kleiner Stopp an den (auch
wenn es hier nicht so aussieht) riesigen
Waipunga Falls kurz vor Taupo









Taupo liegt am größten See Neuseelands, dem Lake Taupo, im Zentrum der Nordinsel. Nach einem ersten, oberflächlichen Blick über den Ort können wir nicht sagen, dass es hier besonders einzigartig ist - wenn man mal davon absieht, dass sich über dem See am Horizont der "Schicksalsberg" Mount Doom erhebt. 
Rotorua hingegen ist da schon um einiges interessanter. Die "Schwefelhauptstadt der Welt" riecht man schon von weitem! :) Der Distrikt liegt in den nördlichen Ausläufern des Zentralen Vulkanplateaus im Zentrum der Nordinsel und ist bekannt für seine geothermalen Aktivitäten. Besonders hier gibt es viele Geysire, die teilweise bis zu 20 Meter hohe Fontänen heißen Wassers ausstoßen können. Überall haben wir es köcheln und brodeln sehen und manchmal steigt sogar warmes Wasser einfach aus dem Rasen auf.

Sani rümpft die Nase beim Schwefel-
(faule Eier-)Gestank in Rotorua  


Überall qualmt, dampft und blubbert es!  

Gegen Abend kamen wir dann bei Eli an und haben uns alle riesig über das Wiedersehen gefreut! Platztechnisch (und freundintechnisch ;) ) sind wir bei seinen Eltern Kathy und Ian untergekommen. Trotzdem ließ Eli es sich nicht nehmen, uns gleich am Samstagabend zum Essen bei sich zu Hause einzuladen und danach eine kleine Tour durch die Pubs in Mount Maunganui zu machen.

Nein, das ist nicht Eli. Aber auf den ersten Blick dachten
wir, wir hätten Verwandschaft wieder getroffen... ;)
Daaaas ist Eli! :) Naja ... und es war schon spät, okay?
Nachdem wir beide einen entspannten Sonntagmorgen ohne nennenswerten Nachwirkungen bei seinen Eltern verbrachten, kam Eli auf die Idee, seinen Kater mit einem kleinen "Spaziergang" auf den Mount zu vertreiben. Der Mount ist das Wahrzeichen der Gegend, der Überrest eines 4,3 Mio. Jahre alten Vulkans. Mehr oder weniger steile Wanderwege führen auf den Gipfel in 232 Metern Höhe. Wir haben den angeblich etwas weniger anstrengenden Pfad gewählt... Nachdem wir oben ein paar Minuten verschnauft hatten, konnten wir auch endlich die gigantische Aussicht genießen! :D

 

Blick auf Tauranga und ein "Holzboot"
Der Berg wird durch eine wenige hundert Meter breite Sandbank, auf der sich der Vorort "The Mount" befindet, mit dem Festland und der Stadt Tauranga verbunden.  

Es gibt unter den sportfanatischen Neuseeländern doch tatsächlich auch Leute, die hier täglich hinaufgehen. Oder, wie Elis Mutter, sogar joggen!
Nachdem wir wieder unten angekommen waren, gerieten wir mitten in ein Harley-Treffen. Vielleicht können wir mit diesen Bildern den ein oder anderen Onkel neidisch machen!? ;) 

 

Eigentlich haben wir in Mount Maunganui bisher wirklich so richtig "Urlaub" gemacht. Ausschlafen, mit Eli und seiner Freundin zum Strand Papamoa Beach, Milchkaffee und Aprikosenkuchen an der Strandpromenade, ein bisschen durch die Geschäfte schlendern... Alles unglaublich entspannend! Und Eli ist in seiner "Awesomeness", mit der er nach eigenen Angaben gesegnet ist, auch wirklich der perfekte Gastgeber und einer der Menschen, die wir ohne Frage immer im Neuseelandgedächtnis behalten werden! Wir hatten auf jeden Fall unglaublich viel Spaß!

Eines Abends luden uns Kathy und Ian, der ein eigenes
Fischerboot hat, zu frisch gefangener Languste ein,
einem der teuersten Seafood-Gerichte überhaupt!  

Bevor Eli und Emma zurück auf's Boot mussten, wollten sie unbedingt noch einmal Ente essen gehen. Gute Idee, fanden wir. Also ab ins China-Restaurant, wo wir nach 15 Minuten Karte studieren erfuhren:"Hep no duck dooday, sorrie!" -.-'  
Nun ist Eli wieder unterwegs und wir genießen einen letzten Tag lang das riesengroße Bett und die relaxte Atmosphäre im Haus seiner Eltern. Haben außerdem noch das Boot von Ian, die "FV Nora", bestaunt, die regelmäßig mit einer Ladung Crayfish (Languste) nach Hause kommt, aber auch sonst allerlei lustigen Fisch in den Kühlboxen hat. Kaum waren wir an Bord des Bootes, kamen jedoch mit dem Fischgeruch, dem Schaukeln und der Enge sämtliche weniger schöne Erinnerungen an unsere Zeit als Fischerfrauen zurück... Und noch einmal schworen wir uns: Wir gehen nicht zurück! :) 

 

Am Abend haben uns noch ein paar Bekannte von Eli mit zu 'ner kleinen Jam-Session in einen der Pubs genommen. Wunderbar, denn ein bisschen musikalisches Kulturprogramm kann nie schaden! :)
Nun geht es für uns beide erstmal wieder ein Stückchen nach Süden. Wir wollen nach Whakatane fahren, das nur knapp 100 Kilometer entfernt liegt und dann um das East Cape bis nach Gisborne. Von dort melden wir uns wieder bei euch.
Bis dahin, lasst es euch gut gehen!
Eure Claudia und Sandra

Samstag, 22. September 2012

Three...One...Two - Hawke's Bay!

Hallo ihr Lieben!
Rimutaka Range

Nach einer wundervollen Woche in Wellington brachte uns Bum zuverlässig durch die Wairarapa-Region bis zur Hawke's Bay, wo wieder ein paar schöne Tage mit neuen Bekannten auf uns warteten. Die Fahrt dahin ging vorerst über Berg und Tal - und glaubt uns, davon gibt es nördlich von Wellington beides zur Genüge. Nachdem wir das ebene, dicht besiedelte Hutt-Valley passiert hatten, fuhren wir durch die mittelgebirgsähnlichen Rimutakas. Der State Highway schlängelt sich hier über eine enge, kurvenreiche Straße mit vielen Aufs und Abs durch die Hügelkette. Da kann das Schalten auf die Nerven gehen; hier merkt man erstmal wie schnell man sich an das "Automatikfahren" gewöhnt! :)



Unterwegs passierten wir das kleine Örtchen Greytown, ein für neuseeländische Verhältnisse altertümlicher Ort, war er doch in den 1850ern die erste geplante Siedlung im Landesinneren. Anhalten lohnt sich hier aber nicht wegen eines kleinen Museums, das über die Geschichte des Ortes berichtet. Uns lockte vielmehr die winzige Schokoladenfabrik "Schoc Chocolate" direkt an der Hauptstraße mit ihren zahlreichen Kostpröbchen, Trüffeln und feinsten Pralinen - klar, dass ein Museum dagegen alt aussieht! ;)


Was ihr ja leiiider nicht wissen könnt: Der Geschmack raubt einem die Sinne und das Erlebnis war jeden Cent wert! :)  


Unterwegs haben wir einen Blick auf die Tui-Brauerei erhascht. Hier wird seit 1889 Bier gebraut, das nach dem gleichnamigen heimischen Vogel benannt ist!  

Ab Dannevirke, einem von skandinavischen Einwanderern gegründeter Ort, machten wir einen kleinen Umweg Richtung Osten. Die Straße hier führt nur an wenigen Häusern vorbei durch eine hügelreiche, tiefgrüne Landschaft. Die Ausblicke kann man sicher sehr genießen, hat man nicht ein größeres (um nicht zu sagen "längeres") Ziel vor Augen, bei dem man noch bei Tageslicht ankommen will: Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturi­pukakapi­kimaungahoronu­kupokai­whenuakitanatahu! Nein, wir sind nicht auf die Tastatur gefallen, dies ist der längste Ortsname der Welt! (Der vollständige Name Bangkoks scheint zwar Konkurrenz zu machen, aber da es sich dabei um eine andere Schrift handelt, zählt das wohl nicht.) Der Name bedeutet in etwa:

Der Ort, an dem Tamatea, der Mann mit den dicken Knien, der Berge hinabrutschte, emporkletterte und verschlang, bekannt als der Landfresser, auf seiner Flöte seiner Geliebten vorspielte.

Unserer Meinung nach ein ziemlich gewöhnliches Stück Erde. Hügel gibt es hier viele und einer gleicht dem anderen. Und den 305m hohen "Taumata" im Hintergrund nimmt man nicht einmal als solchen wahr, oder? :)


Am Abend erreichten wir schließlich Hawke's Bay und unsere neue Bleibe für die nächsten drei Tage in Havelock North. Der Ort ist nach den "Twin Cities" Napier und Hastings der größte der Region. Hier leben Frans Bruder Lex und seine Frau seit 22 Jahren und wir wurden wieder einmal von "fremden Bekannten" herzlich willkommen geheißen! :)
1931 wurde Hawke's Bay vom folgenschwersten Erdbeben Neuseelands seit Aufzeichnungsbeginn heimgesucht. Ohne die geringste Vorwarnung bebte die Erde mit einer Stärke von 7,3 für 2,5 Minuten und seither hat sich das Landschaftsbild fast grundlegend verändert. Durch Landanhebungen von bis zu gut zwei Metern wurde so beispielsweise die Lagune vor Napier trockengelegt, auf der sich heute weitere Ortsteile der Stadt und der Flughafen befinden. Die Zentren der Städte Napier und Hastings waren nahezu vollständig zerstört und auch Havelock North war stark betroffen. Insgesamt forderte das Beben 258 Opfer. Bis heute ist dieses Erdbeben prägend für die Menschen der Region und die Erinnerung daran noch immer allgegenwärtig. Napier beispielsweise verdankt dem Beben sein außergewöhnliches Stadtbild, in sämtlichen Orten erinnern Denkmäler daran und auch den Touristen gegenüber wird das Beben noch regelmäßig erwähnt und die Folgen geschildert.

Irish Pub im Zentrum
Wir machten uns am ersten Tag einen Überblick von Havelock North und der umliegenden Gegend. Wie wir inzwischen wissen, ist Havelock North der "Schickimicki-Ort" der Region. Das Stadtbild ist sehr modern, vor allem im Zentrum, wo sternförmig sechs Hauptstraßen in einem Kreisverkehr zusammenlaufen. Die Stadt verfügt aber auch über noch einige historische Gebäude. Und über einen sehr fähigen Arzt, der Sani am Morgen zuerst von einem fiesen Staubkorn im Auge befreite! :)



Das Duart-Haus, eine im Kolonialstil erbaute 130 Jahre alte Villa mit einem wunderschönen Garten! Und wir können es nicht oft genug sagen: Frühling!!!


Den besten Ausblick auf die Hawke Bay, die Bucht, die der Region ihren Namen gab, hat man vom Gipfel des Te Mata aus. Der Hügel wurde von den Maori benannt: Der Riese Te Mata musste sich, um das Herz seiner Geliebten zu gewinnen, durch den Berg fressen und kam dabei kurz vor dem Ziel ums Leben, weil er sich vor lauter Vorfreude verschluckte... Aus sicherer Entfernung sieht die Hügelkette auch tatsächlich wie das Profil eines liegenden Mannes aus. Auf Wanderpfaden mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad kann man jedenfalls auf den 399m hohen Hügel kraxeln, oder einfach über eine enge Serpentinenstraße hinaufzuckeln! ;)

Auf dem Gipfel eine Karte von Hawke's Bay und auch Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu ist hier kurz erwähnt. :)  
"Ready?" - "Yes!" - "Three ... One ... Two!" :D


Und weiter ging es zum Cape Kidnappers. Das Kap befindet sich westlich von Havelock North und beherbergt eine riesige, 6500 Paare zählende Gannet (Basstölpel)-Kolonie. Es ist einer der wenigen Plätze weltweit, an denen die Seevögel auf dem Festland nisten. Bei Ebbe kann man eine 3-stündige Küstenwanderung zu den Tölpeln unternehmen, momentan sind sie allerdings noch nicht zurück an der neuseeländischen Ostküste. Was sagt uns das? Wir müssen nochmal her! :)

Blick auf das Kap...

... und die Australasiatischen Basstölpel, die wir so leider noch nicht gesehen haben.
Natürlich haben wir trotzdem die ein oder andere besondere Spezies zu Gesicht bekommen. Sage noch einer, außer Vögeln hat Neuseeland keine außergewöhnlichen Tiere zu bieten!

Aber schaut mal, WAS wir im "Elephant Hill Vineyard"
 in freier Wildbahn getroffen haben! :)  
Nice pet, Sam! ;)
Hawke's Bay ist außerdem aufgrund seiner klimatisch günstigen Bedingungen eine der führenden Weinbauregionen des Landes und beherbergt über 90 Weingüter! Viele der qualitativ hochwertigen Weine hier wurden sogar international ausgezeichnet. Nicht, dass wir Weine voneinander unterscheiden könnten... ;) Trotzdem fanden wir aber, dass wir uns nach monatelangem Laubrupfen, Weinverschneiden und einer erfolgreichen Weinlese endlich ein paar Kostproben verdient hätten! Also haben wir uns wieder einmal was gegönnt: Eine Weinverkostungstour durch Hawke's Bay mit Gareth, unserem netten Wein-Führer! :) Am Mittwoch wurden wir um 11.45 Uhr direkt vor Lex' und Annes Haustür abgeholt.

Natürlich nicht, ohne vorher noch den Wohnbus der beiden zu bestaunen! :)  
Gareth ließ uns gleich zu Beginn wissen, dass wir im weiteren Tagesverlauf ohne schlechtes Gewissen ein bisschen "happier" werden dürften. Also rein in den Bus und auf zum ersten Weingut, wo zwei weitere durstige Touristinnen, Val und Sandy aus Südafrika, zu unserer Gruppe stießen. Insgesamt besuchten wir in den folgenden fünf Stunden fünf verschiedene Weingüter - die Kamera war immer dabei! :)

Nach der ersten Weinverkostung in "Church Road"
fuhren wir auf's benachbarte Weingut (obwohl wir da
noch hätten laufen können) zum ältesten Weingut
Neuseelands "Mission Estate Winery", gegründet 1851.  

Gareth zeigt, wie's geht! ;)
        

                    

Naja, zumindest theoretisch wissen wir jetzt, wie ein Wein auf seine Qualität hin überprüft wird! :) Hier trafen wir auch unsere letzten zwei Tour-Teilnehmer, ein Pärchen aus Australien. Die beiden hatten die Ganztags-Tour gebucht und waren, naja, schon gut dabei. :)

Ankunft in "Moana Park"
"Juhuu, wir dürfen sitzen!" - "Hey guys, willkommen, wir werden heute zehn verschiedene Weine probieren!" - "Okay, dann tut Sitzen auch Not!" - "Claudia, man muss nicht alle Weine austrinken!" - "Hihihiii, mir dreht's...." xD



Glücklicherweise gab's im nächsten Weingut zusätzlich zu sieben (...) weiteren Weinen auch feste Nahrung - und die war einfach mal delicious

 


Im Anschluss an das vorzügliche Mahl noch ein bisschen Brot mit Rotweinessig
und Senf  mit Weißwein-Note probiert, dann zum Weingut #5 und ab nach Hause!  








Als wir gegen 17 Uhr wieder bei Anne und Lex ankamen, musste sich das große Schwesterchen erstmal einem kleinen Ausnüchterungsschlaf hingeben. Eins ist klar: Die Tour hat sich gelohnt und wir können sie nur weiterempfehlen! Ob wir eine Ganztags-Tour in Erinnerung behalten hätten, ist allerdings fraglich! :)

Am nächsten Morgen nahmen wir dann wieder einmal Abschied. Napier, das nur etwa 25 Kilometer entfernt liegt, kannten wir nur von unserer Weintour und wollten nun auch dort zwei Tage Zeit verbringen. Vorher standen aber noch ein paar andere Dinge auf dem Plan! Ohne es zu wissen, kommt nämlich unser Lieblings-Frühstücksbrotaufstrich* aus Havelock North: Arataki Honey, den wir eigentlich seit unserer Ankunft hier regelmäßig in der Futterkiste haben.


Im Besucherzentrum kann man sich über die Honigherstellung informieren, neun verschiedene Sorten probieren und sogar den "Bienen" bei der Arbeit zusehen! ;)
 

*Da fällt uns doch glatt noch eine Besonderheit Neuseelands ein: Wie einige von euch vielleicht 
wissen, geht den Kiwis nichts über ihr Vegemite, das sie sich liebend gern (hauchzart) 
auf's warme Buttertoast knallen. "Maggi in Streichform, das bei Verwechslungen mit 
Schokocreme ein lebenslanges Trauma auslösen kann", ist wohl die treffendste Bezeichnung, 
die wir je dafür gehört haben. Wir bleiben da doch lieber bei unserem geschätzten Bienenhonig!

Unbedingt gesehen haben müsst ihr übrigens die "Birdwood Gallery" in Havelock North. In einer alten Kirche findet man hier hauptsächlich afrikanische Kunst, Musik aus aller Welt und Leckeres aus der neuseeländischen Küche - das alles in einem wunderschönen Ambiente mit einem riesigen Skulpturengarten (Park!) und einem zur Galerie gehörigen Süßigkeitenladen! :)

  

Ein Besuch in Hastings, nur 6km von Havelock North entfernt, lohnt sich, wie wir finden, nicht unbedingt. Die Stadt hat aber neben den üblichen Shops auch eine Kunstgalerie, eine Oper, die einem spanisch vorkommt, verdammt leckeres Eis (Rush Munro's - hingehen!) und eine wunderschöne historische Allee voller Eichen. :)

 


Sich in Napier wohl zu fühlen, ist dahingegen ziemlich leicht. Die Marine Parade direkt an der Wasserfront hat alle Aktivitäten zu bieten, die das Touristenherz begehrt: Minigolf, Aquatempel, Skaterbahn, Museen, Galerien, Parks, Statuen, Denkmäler und Springbrunnen. Nette Cafés und Pubs finden sich hier wie überall in der Stadt. Würde momentan nicht der Wind noch immer so kalt von der Küste herpusten, könnten wir wohl allein hier locker drei Tage im Freien verbringen! :)


In den Gärten an der Marine Parade






Die "Pania of the Reef"-Statue: Die Nixe Pania verliebte sich unsterblich in einen Maori. Um diese verbotene Liebe zu unterbinden, ließen ihre Artgenossen sie nicht mehr zu ihm zurück an Land. Schluchzzz!
Friday morning breakfast. It's a hard life....
Die Innenstadt wiederum ist wohl aufgrund ihres Art Déco-Stils einzigartig. Nach dem Erdbeben 1931 wollte man das Stadtzentrum schnellstmöglich und kostengünstig wieder aufbauen. Architekten und Arbeitslose aus ganz Neuseeland reisten an, um die Stadt nach dem Vorbild Santa Barbaras in Kalifornien neu zu erschaffen, das sechs Jahre zuvor ebenfalls nach einem Erdbeben in diesem Stil wieder aufgebaut wurde. Art Déco war dafür die günstigste Variante, da es auf einfache Formen, statt auf verspielte Dekoration setzt. Man konnte billige Betonplatten verwenden und die Farben mit Wasser strecken, was zur typischen Pastellfarbgebung führte. Heute sind viele der Gebäude restauriert, werden nachts entsprechend in Szene gesetzt und einmal jährlich findet hier in Napier das "Art Déco Festival" statt. :)

 

In der Einkaufsstraße Emerson Street verdecken leider die Vordächer der Geschäfte die Art déco-Fassaden. 
Untergekommen sind wir übrigens hier in Napier in einer WG bei unserem "very British und mindestens so gut wie ein Couchsurfing-Host" Tom. Er ist selber Backpacker, ein Freund von Alida (ihr wisst, Wein und Nelson) und wohnt gemeinsam mit drei Deutschen in Napier, die wir aber kaum zu Gesicht bekommen haben. Tom verdanken wir ein warmes Wohnzimmer, einen superleckeren Kebab, beste Ausblickmöglichkeiten auf Napier, einen netten Nachmittag im Irish Pub und und und! Da glaubt man kaum, dass wir nur knapp zwei Tage hier waren!




Den besten Ausblick hat man aber eh von Toms Terrasse! :)  


Gute Nacht, Sani!



Kleiner Park am Civic Square, wo jeden Samstagvormittag
der Napier Farmer's Market stattfindet.  

Am Samstagmorgen mussten wir dann nach fünf Tagen "Hawke's Bay" aufbrechen. Natürlich nicht, ohne dem beliebten Bauernmarkt Napiers noch einen Kurzbesuch abzustatten. Tom hatte uns nämlich verraten, dass es hier auch einen deutschen Bäcker gibt. Und tatsächlich, der Stand vom "Deutschen Bäckermeister" aus Weimar war schnell gefunden, Pfannkuchen und Croissant gekauft und netterweise gab es noch zwei Schokocroissants obendrauf! Das kann einem echt den Tag versüßen, also machen wir hiermit ein bisschen Werbung

Ursprünglich wollten wir nach dem Besuch in Hawke's Bay weiter an der Küste entlang nach Norden bis nach Mount Maunganui zu Eli, dem Chefingenieur von unserem Fischerboot, und dann weiter nach Auckland reisen. Spontanerweise muss Eli allerdings schon früher zu seinem nächsten Trip aufbrechen, als wir dachten. So sparen wir uns also das East Cape noch ein wenig länger auf. Heute geht's direkt weiter nach Mount Maunganui, damit wir wenigstens noch ein paar Tage bei und mit Eli verbringen zu können!

Mit einem letzten Blick auf Napier verabschieden wir uns also vorerst wieder von euch, bleiben aber verbunden, genau wie mit Hawke's Bay! :D
Bis bald!