Dienstag, 26. Februar 2013

San Diego, Newport Beach und Hollywood: California, here we come!

Hi from California!

Oh Mann, nie hätten wir es für möglich gehalten, dass wir die USA so genial finden würden! Nachdem wir während unserer Zeit in Neuseeland tatsächlich nur drei oder vier unglaublich skurrile "Amis" kennengelernt haben, hat sich ja schon in Fidschi unser Bild eines typischen US-Bürgers zum Positiven gewandelt. Und hier in Kalifornien zweifeln wir definitiv nicht mehr an der Offenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner, wenngleich ein klein wenig am Lebens-, Ernährungs- und vor allem Fahrstil. Mehr dazu aber später. :)

Über die Grenze brachten wir uns und unsere Rucksäcke in nur 15 Minuten und während jeder südamerikanisch aussehende Einreisende scheinbar mit Argusaugen kontrolliert wurde, nahm sich der Zollbeamte für uns als deutsche Backpackerinnern sogar noch die Zeit, uns eine großartige Reise zu wünschen. Aber zu dieser Handhabung haben wir uns ja schon beim letzten Mal kritisch geäußert.
Auf der anderen Seite der Grenze wartete Luisana inzwischen mit dem Auto auf uns - sie kann mit einer entsprechenden Genehmigung unkompliziert und ohne langes Warten in die USA ein- und wieder ausreisen. In San Diego war unser erstes Ziel die Autovermietung, wo wir unseren neuen fahrbaren Untersatz, einen kleinen, nagelneuen Nissan Tiida, abholten. Dann folgten wir Luisana durch den zu dieser Tageszeit noch nicht allzu dichten Stadtverkehr zum Balboa Park, der größten Grünanlage der Stadt. Hier fanden wir uns inmitten bunter Blumenbeete, knospenüberhäufter Bäume und Sträucher und zwischen Kakteen wieder. Der Park beherbergt außerdem einige der bedeutendsten Museen und Ausstellungen der Stadt. Die reich verzierten Gebäude, in denen sie untergebracht sind, sind vor etwa 100 Jahren erschaffen worden und sollen den Prunk des frühen San Diego widerspiegeln.

Nachmittäglicher Spaziergang durch den Park.
Hier scheint der Frühling nicht mehr weit! :)


 

Allein hier im Park hätten wir wohl locker drei Tage verbringen können. Da uns aber für unsere San Diego-Besichtigung nur wenige Stunden zur Verfügung standen, fuhren wir gemeinsam durch die Innenstadt zum Hafen ins sogenannte Seaport Village, einer Anhäufung von Restaurants, Galerien und kleinen Geschäften direkt anna Waterkant!

Mit Blick auf die Coronado Bridge spazieren wir am Ufer entlang, ...   
... statten den kleinen Tabakläden, Galerien und Souvenirshops einen Besuch ab ...  
... und genießen mit Luisana die Sonne und die Stimmung hier. :)
Eine Fahrt mit diesem Kinderkarussel von 1895 war
zwar verlockend, aber wir konnten widerstehen... ;)   







Vom Küstenort Coronado, den man über die 3,5 Kilometer lange Coronado-Brücke erreicht, hatten wir bei Sonnenuntergang einen wunderbaren Blick auf die Skyline von San Diego. Dann mussten wir uns nach vier bunten Tagen schließlich von Luisana verabschieden - allerdings mit dem Wissen, dass es dieses Mal nicht zehn Jahre bis zum Wiedersehen dauern würde. In zwei Wochen zieht Luisana nach Seattle, wo wir sie schon bald wieder treffen werden! :)


Für uns startete nun also die Reise gen Norden entlang der Pazifikküste und zu einigen Abstechern im Landesinneren. Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, Newport Beach! Spätestens seit "O.C., California" ist das Küstenstädtchen kein Geheimtipp mehr und seither haben auch wir immer davon geträumt, einmal wie Seth Cohen mit dem Skateboard über den Pier zu brettern oder im dortigen Diner ein Sandwich zu verdrücken. Da waren wir natürlich von den Socken, als uns Ty und Erin, unsere Freunde aus Fidschi, eröffneten, dass sie in Newport Beach wohnen! Während die beiden die Welt umrunden, hüten Erins Geschwister Brenton und Annie das Haus und selbstverständlich könnten sie uns hosten und uns Orange County, L.A. und Hollywood zeigen! Ganz ehrlich, kann man soviel Glück haben?!?!?!

Der Feierabendverkehr, durch den wir uns von San Diego aus nach Norden kämpften, war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns während der nächsten Tage in Südkalifornien noch so erwarten sollte. Aber wir bewahren Nerven und erreichten Newport Beach gegen 20 Uhr, wo Annie schon genauso aufgeregt auf unsere Ankunft gewartet hatte, wie wir. :) Als sie uns die Tür öffnete, hatten wir das Gefühl, uns schon ewig zu kennen! Nicht nur, dass sie ihrer Schwester Erin wie aus dem Gesicht geschnitten scheint - ohne die sonst obligatorische Aufwärmphase konnten wir mit ihr auf Anhieb quatschen, lachen und Pläne schmieden. Brenton war indes für ein paar Tage zu seiner Freundin gezogen, um uns sein himmelweiches Bett zu überlassen, kam aber auch kurz vorbei, um Hallo zu sagen und uns mit einer facettenreichen Aktivitätenliste für die nächsten Tage auszustatten. ;)

Bei strahlendem Sonnenschein wachten wir am nächsten Morgen auf und machten uns sofort auf den Weg, Newport zu erkunden. Erst bei Tageslicht merkten wir, wo es uns hier eigentlich hinverschlagen hatte: Das Haus liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und die bekannte Seebrücke ist zum Greifen nah! California, here we come! Was die Fernsehserie angeht, mussten wir allerdings erfahren, dass die meisten Sets sich nicht in Newport, sondern im Umland befinden, und von der Stadt an sich eigentlich nur Luftaufnahmen gezeigt worden waren. Aber egal, wir sind ja flexibel und so beschlossen wir, die eigentlichen Drehorte während der nächsten Tage aufzusuchen. :D Da sowohl Annie als auch Brenton heute arbeiten mussten, schnappten wir uns aber erstmal unser Auto und erkundeten die Gegend um Newport Beach auf eigene Faust - genügend Ausflugsziele hatten wir ja! Erster Halt Laguna Beach, ein Küstenort 15 Meilen (ja, wir mussten uns auch erst dran gewöhnen!) südlich von Newport. Über die "Thousand Steps", die eigentlich nur 230 waren, erreichten wir dort zum ersten Mal einen kalifornischen Strand!

29th Street, Newport Beach. Hier werden wir die nächsten Tage verbringen!
Ein paar Impressionen vom Strand in
Laguna Beach.

      

 

Vom Rooftop Café aus hat man einen genialen Blick über Ort und Strand. Leider nur, wenn man sich hier mindestens einen teuren Kaffee gönnt - oder einfach vorgibt, man müsse noch schnell Geld abheben, und dann wieder verschwindet. :)

Auf der Suche nach einem Telefonladen stoppten wir auf dem Weg zurück nach Newport in einem Einkaufspark, "Fashion Island"genannt. Okay, dass wir hier vielleicht nicht unbedingt einen Mediamarkt finden würden, war uns fast klar. Aber nachdem wir inmitten all der Beach Cities eine eigenständige Kleinstadt vorfanden - ohne Wohnungen, dafür aber mit Shops, Cafés und Restaurants auf drei Ebenen und so weit das Auge reicht -, blieb uns nur eines übrig: Nichts wie weg von hier! 
Eigentlich wollten wir nämlich nur schnell einen zweiten Steckdosen-Adapter und eine SIM-Karte für unser Handy besorgen. Reisenden wird das hier jedoch echt schwer gemacht, und mit "schnell" wurde es leider überhaupt nix... Die drei involvierten Verkäufer waren scheinbar etwas überfordert und wir hätten nicht gedacht, dass "prepaid" hier ein Fremdwort ist! :)

Blick auf L.A. vom Griffith Park aus
Schließlich mit einer eigenen Telefonnummer ausgestattet und nach einem verdammt leckeren Abendessen mit Annie fuhren wir abends gemeinsam zu Freunden von ihr, Ty und Erin, die uns zu sich nach Hause eingeladen hatten. Dort lernten wir unter anderem Brentons Freundin Cara kennen, hielten eine kleine Skype-Session mit unseren gemeinsamen Freunden Ty und Erin ab, die das Treffen ja überhaupt erst ermöglicht hatten, und hatten gemeinsam mit etwa zehn anderen Leuten einen wundervollen Abend mit Käsewürfeln, Wein und Trauben als Stärkung für unseren nächsten Tag. Da hieß es dann nämlich schließlich: Los Angeles, wir kommen! Annie hatte sich für den Tag frei genommen und begleitete uns - nicht nur ein Segen dank ihrer Straßen- und Ortskenntnis, wir hatten auch den größten Fun, den man sich nur vorstellen kann. Trotzdem war der Weg in die Stadt zuerst einmal unglaublich nervenaufreibend: Schon L.A. an sich ist eine unübersichtliche Großstadt mit 3,8 Mio. Einwohnern, doch auch sein Umland ist gekennzeichnet von einer chaotischen Anhäufung kleiner und größerer Städte, bei denen man nicht weiß, wo die eine aufhört und die nächste beginnt. Dazu kommen fünf- bis achtspurige Highways, auf denen beidseitiges Überholen legitim ist, plötzlich ausscherende Autos, hupende Autos und, nicht zu vergessen, drängelnde Autos. In der Stadt dann Ampeln, Fußgängerkreuzungen und Taxis - Busse haben wir hier so gut wie gar nicht gesehen, ebenso wenig wie Fahrradfahrer. Stattdessen macht sich in fast jedem Auto nur ein einziger Mensch breit, von Fahrgemeinschaften hat man hier scheinbar noch nix gehört. Das war jedoch gut für uns, da sich auf den meisten Highways ganz links die sogenannte "Car Pooling Lane" befindet, die ausschließlich von Autos mit zwei oder mehr Insassen befahren werden darf. Das Kinderspiel lautet also lediglich, sich von der Auffahrt aus bis nach ganz links durchzukämpfen, ohne dabei ein allzu lautes Hupkonzert oder rüde Gesten zu provozieren; dann wird das Autofahren ungemein entspannter. ;)
Nach gut 90 Minuten erreichten wir den Griffith Park über dem Stadtteil Hollywood. Einen Überblick über die Ausmaße der Stadt hatten wir zwar schon vor zwei Wochen vom Flugzeug aus, aber auch hier staunten wir nicht schlecht darüber, wie riesig L.A. eigentlich ist.
Im Park unterhielten wir uns an einem der Aussichtspunkte übrigens mit einem etwas schrägen, in ein mehrseitiges Dokument vertieften, älteren Mann. Nachdem wir uns von ihm verabschiedet hatten, fragte uns Annie, ob wir gesehen hätten, dass es sich dabei um ein Filmmanuskript gehandelt hatte... Hatten wir natürlich nicht. Vielleicht haben wir uns also sogar 20 Minuten mit dem neuen Steven Spielberg unterhalten, ohne es überhaupt zu merken. :D

Auf nach Hollywood: Am Premierenkino
Chinese Theatre entdeckt Sani ...

... dass sie die gleiche Hand- und Schuhgrüße hat, wie Kristen Stewart! :)


Neben Donald Duck und seiner langjährigen
Filmstimme Clarence Nash haben hier über 200
Schauspieler ihre Spuren im Zement hinterlassen. 


Willy Wonka und das bunte, süße Hollywood... Hier wünschen
wir uns beinahe, dass keine Fastenzeit wäre! xD


...


Als nächstes besuchten wir das Dolby Theatre. Dieser riesige Gebäudekomplex mit einer der größten Bühnen der USA wurde vor über zehn Jahren eigens für die Oscarverleihungen entworfen und wird neben diesen unter anderem auch für Castingshows oder Wahlkampfauftritte genutzt. Da die Oscarverleihungen 2013 aber schon in weniger als 48 Stunden stattfinden sollten, war der Zugang in das Innere des Saals für uns nicht mehr möglich und auch ringsherum ging es zu wie im Ameisenhaufen.

Der Eingangsbereich zeigt Filme der Kategoie "Bester Film" seit 1927
und genügend leere Felder für die kommenden Jahrzehnte gibt es auch.

Der Eingang ist bereits abgesperrt, ...
... und in nur wenigen Stunden geben sich hier auf dem Roten Teppich
Ben Affleck, Anne Hathaway und Elton John die Ehre.
... die Deko steht schon bereit ... 

Nach einem für L.A. typischen Erdnussmilchshake werfen wir
einen ersten Blick auf das Hollywoodsymbol in der Ferne und
machen uns dann auf zum Walk of Fame!


 

   
Während wir drei den Walk of Fame entlangstiefelten und nach Johnny Depps Stern Ausschau hielten, bekamen wir die skurrilsten Typen zu Gesicht, die man sich nur vorstellen kann. Superman, Catwoman und Michael Jackson boten an, sich mit ihnen für ein paar Dollar auf einem Foto verewigen zu lassen, leicht bekleidete Mädchen rückten insbesondere den männlichen Touristen auf die Pelle und bisher wenig erfolgreiche Möchtegern-Hip-Hopper versuchten, ihre selbstproduzierten CDs an den Mann oder die Frau zu bringen. Zwischen all dem Gedränge bettelten zahnlose Männer um ein paar Dollar, uns wurden ständig Flyer für Stadtrundfahrten in die Hand gedrückt und wo wir auch hinsahen, stach uns Leuchtreklame ins Gesicht - selbst am hellichten Tag! Verrückte Welt. :)

       

Als wir wenig später über den Stern von Micky Maus stolperten, sponnen wir vor uns hin, wie großartig es denn wäre, demnächst einfach ins Disneyland in Anaheim, gleich um die Ecke von Newport Beach, zu fahren. Schließlich war das schon immer einer unserer größten Kindheitsträume und natürlich auch jetzt würden wir fast alles dafür geben, uns mal bei Micky unterzuhaken oder ein Feuerwerk über dem Dornröschenschloss zu erleben. Und schließlich schlendern wir ja gerade durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, oder? Johnny Depps Stern war indes noch immer nicht zu entdecken und so gaben wir die Hoffnung auf, ihn hier zwischen den 2490 anderen zu finden und machten uns auf den Weg zurück zum Auto. Aus einer Eingebung und innerer Verbundenheit heraus schauten wir aber irgendwann alle drei zugleich nach unten - und da war er!!!!

Johnny Depp liegt uns zu Füßen - Träume werden wahr!
Da wir nun also den Punkt "Mach ein Foto am Stern deines Lieblingsschauspielers!" von unserer To-Do-Liste streichen konnten, fuhren wir zum Mulholland Drive, von wo man einen grandiosen Blick auf das weltberühmte Hollywood-Zeichen haben soll: Näher heran kommt man wohl nur mit dem Hubschrauber! Nachdem wir auf der Suche nach der besten Aussicht zuerst einige Anwohner auf ihren privaten Zufahrtsstraßen mit gefühlter 30%iger Steigung mit unserer Anwesenheit beglückt hatten, fanden auch wir uns irgendwann doch an einem eigens dafür geschaffenen Aussichtspunkt wieder und konnten schließlich den Blick auf die Stadt und das Wahrzeichen L.A.s erhaschen!



 

Entlang des Sunset Boulevard in Beverly Hills fuhren wir dann zum Rodeo Drive, der Nobeleinkaufsstraße in L.A. Als wir an den tollen Häusern, dicken Autos und hammerteuren Boutiquen vorbeikamen, war uns schnell klar: Hier braucht man viele Dollarscheine...

Unser Lieblingshäuschen... :)

      

                          

Und als wir so gemütlich durch die Straße schlendern und zunehmend realisierten, dass auch diese Welt hier wieder ganz anders ist, als alles, was wir bisher so erlebt haben, liefen wir doch tatsächlich mitten in die Oscar-Dreharbeiten des Pro7-Magazins "red!" mit Annemarie Warnkross und Lena Gercke!

Als die beiden uns um ein Foto baten,
konnten wir natürlich nicht Nein sagen! xD







Pünktlich zum Sonnenuntergang schafften wir es nach Venice Beach, dem bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Stadtstrandviertel L.A.s. Hier befindet sich unter anderem ein riesiger Skatepark, zahlreiche Graffiti zieren die Halfpipes und Gebäude, ein Fahrradweg führt am Wasser entlang und an der Strandpromenade reihen sich Bars, Restaurants und kleine Geschäfte aneinander. Straßenkünstler, Musiker, Maler und Artisten unterhalten hier täglich die Besucher und auch wir ließen uns sofort von einer 12-köpfigen Reggaeband mitreißen. :)

 

Aber auch das gehört zum Bild von Venice Beach: Obdachlosigkeit, Drogenkonsum und große Polizeipräsenz  
Für unser Abendessen hatten wir ohne großes Suchen ein nettes, typisch amerikanisches Diner auserkoren, in dem wir uns mit nettem, typisch amerikanischem Essen von den vielen Eindrücken des Tages erholen konnten. Dann machten wir uns schnell und erhobenen Hauptes auf den Weg zurück zum Auto, denn Gerüchten und hiesigen Kriminalstatistiken zufolge ist nach Einbruch der Dunkelheit die Gegend um Venice Beach nur noch halb so schön, dafür aber doppelt so gefährlich. Die Heimfahrt hatte dann noch eine kleine "Überraschung" für uns parat: Vor lauter wildem Erzählen mit Annie merkten wir nicht, dass unser kleiner Nissan auf dem Weg zurück nach Süden nach einer neuen Tankfüllung lechzte, bis Claudi plötzlich feststellte, dass das Auto zu zuckeln begann und der Motor kein Gas mehr annahm (wie auch, war ja keins mehr da! :D ) Auf Annies erste Frage, ob uns früher schon mal der Sprit ausgegangen ist, mussten wir nur schmunzeln und erzählten ihr die Geschichte: "Wie einst in Coromandel unser Chally mangels Benzin mitten auf einer einspurigen Brücke zum Erliegen kam." Dieses Mal hatten wir mehr Glück, denn eine Tankstelle war schnell gefunden und für umgerechnet knapp 30€ war der 45-Liter-Tank wieder voll! Neidisch?! :)

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende...
Am Samstag machten wir uns noch einmal auf nach L.A., dieses Mal allein, da Annie arbeiten musste. Sie ist genau wie ihre Mutter und ihre zwei Brüder Krankenpflegerin, und auch Erin wird ab Mai ihre Krankenpflege-Ausbildung beginnen. Wir finden es erstaunlich, dass alle vier Geschwister die Laufbahn der Mutter eingeschlagen haben - und das mit Leib und Seele!
Da wir für heute nicht allzu viele Pläne hatten, beschlossen wir, entlang des berühmten California State Highway 1, auch Pacific Coast Highway (PCH) genannt, nach L.A. zu fahren. Diese Küstenstraße zieht sich fast die gesamte Pazifikküste Kaliforniens entlang - von Orange County bis nach Garberville in Nordkalifornien - und soll wunderschön sein. Wir haben uns vorgenommen, sie so viel wie möglich zu befahren und heute war es also wieder einmal so weit. Auf dem Weg nach Norden liegt in dem kleinen Örtchen Palos Verdes ein Filmset der Serie "O.C., California", die Hochzeitskirche von Caleb und Julie, für alle, die es genau wissen wollen. :) In der Realität ist sie tatsächlich die wunderschönste kleine Kapelle, die wir beide je gesehen haben, wie sie so fast gänzlich aus Glas erbaut über den Klippen des Pazifik thront...

Die Wayfarer's Chapel mitten im Grünen ... 
... mit Blick auf das Meer.





Ein weiterer Stopp auf unserer Tour entlang das PCH war Redondo Beach. Sicherlich lockt der Ort viele Besucher bei schönem Wetter in eines der zahlreichen Fischrestaurants, Bars und Diners oder zu einem Strandspaziergang... Uns aber führte auch dieses Mal der OC-Filmset-Führer hierher, da dieser Pier hier tatsächlich als Drehort für alle Newport-Szenen genutzt wurde. 

Teile des Piers und des Strandes sind auch bei Baywatch, Dr. House, CSI: Miami und in Fluch der Karibik zu sehen... Die Nähe zu L.A. macht sich durchaus bemerkbar.  
Fehlen nur noch Seth und Ryan! ;)


Ein Besuch im Diner darf natürlich nicht fehlen. 


Nachdem wir den PCH in Redondo verlassen hatten, näherten wir uns L.A., was sich hauptsächlich am wieder dichter werdenden Verkehr bemerkbar machte, denn wie schon erwähnt, so etwas wie Ortsein- oder -ausgangsschilder gibt es hier nicht, alle Orte gehen mehr oder weniger ineinander über. Der Strand von Santa Monica unweit von Venice Beach, wo wir am Vorabend waren, war unser nächstes Ziel. Dort findet man den sogenannten Muscle Beach, ein riesiges Freiluft-Fitness-Center, wo man sich sportlich betätigen oder einfach mitten im Sand niederlassen kann, um all den sportbegeisterten Amerikanern beim Trainieren zuzuschauen. Leider ist man auch vor blöden Anmachen nicht gefeit. (Steven - "mit v!" - wartet sicher noch darauf, dass Sani ihn anruft! :) ) Am Pier von Santa Monica endet auch die berühmte Route 66, es gibt einen großen Freizeitpark mit Riesenrad und Achterbahnen, die Bubba Gump Shrimp Company reiht sich an Bars und Restaurants, auch hier gibt es wieder Straßenkünstler und Musiker so weit das Auge reicht und viiieeele Menschen!

Ein riesiges Trainingsgelände, das bei Sportlern aller
Altersgruppen beliebt ist


                           

Wenn wir es schon nicht mit der Harley auf die
Route 66 schaffen, dann doch wenigstens per
pedes an deren Zielpunkt! 
Musikalisch betrachtet sollte dieses Duo hier eigentlich eine namentliche Erwähnung finden, leider haben wir den Bandnamen aber vergessen.
Genial waren die Jungs trotzdem. :)
Dieser Mann aus Shanghai erstellt aus Buchstaben kleine Kunstwerke. Obwohl er
nur $1 pro Buchstaben verlangt, macht er hier scheinbar einen verdammt guten Umsatz.

Bei Einbruch der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg zurück nach Newport Beach - im Gepäck zwei Postpakete aus Deutschland, die für unsere Freunde Kathi und Martin bestimmt waren. Die Päckchen haben die beiden auf ihrer Durchreise durch L.A. leider nicht rechtzeitig erreicht und deshalb haben wir sie von ihren früheren Couchsurfing-Hosts abgeholt und stellen den Inhalt anderweitig zu. Übrigens: Wenn ihr Interesse an Kathis und Martins Abenteuern mit ihrem Herrn Lehmann habt, werdet ihr hier voll auf eure Kosten kommen. :)
Wieder in Newport Beach angekommen, machten wir uns mit Brenton, seiner Freundin Cara und mit Annie auf den Weg in ein grandioses Sushi-Restaurant - einige von euch werden es nicht glauben, aber auch, was die Fischröllchen angeht, sind wir doch inzwischen tatsächlich absolut auf den Geschmack gekommen! :D

Cara, Claudi, Annie, Sani und Brenton mit Aal, Lachs und Surimi
Am Abend schliefen wir mit Annie satt, glücklich und völlig übermannt von all den Erlebnissen zusammengekuschelt unter einer Decke bei "Les Misérables" auf dem Sofa ein... Fast als hätten wir nun noch eine Schwester! :) Und so gemütlich wie der Samstag ausklang, begann auch der Sonntag: Nach einem tollen und nie zuvor erlebten Gottesdienst in der Rock Harbor Church bedankten wir uns bei Cara, Annie und Brenton mit selbstgebackenen Crêpes zum Mittagessen und verbrachten den Rest des Tages am Strand von Newport Beach, der buchstäblich direkt vor der Haustür beginnt.

Am Pier von Newport
             

                                  

All diese wunderschönen Häuser liegen direkt am Strand - Neid... :)


 


Nach unserem Spaziergang am Strand stand eigentlich das Hollywood-Event auf unserem Fernsehprogramm: Da wir ja nun schon zufällig Ende Februar hier waren, wollten wir natürlich die Oscars live im TV verfolgen! Das Abendessen war gekocht, der Wein gekühlt, die Chips zum Knabbern bereitgestellt und die Sofas zurechtgeschoben, als Annie feststellen musste, dass sie den Sender, der als einziger die Ausstrahlungsrechte innehat, nicht empfangen konnte... -.-' Filmersatz war jedoch schnell gefunden und als kleinen Trost verfolgten wir die "And the Oscar goes to ..."-Zeremonien eben nebenbei im Live-Ticker. :)

Am Montag fuhren wir zum vorerst letzten Mal nach L.A., dieses Mal allerdings, weil wir einen Termin bei Kim Saigh, einigen vielleicht aus dem Fernsehen bekannt, und ihrer Tätowierpistole hatten! Den darauffolgenden Vormittag verbrachten wir dann seit Langem mal wieder mit ein bisschen Shopping: Cara arbeitet bei Volcom, einer großen, amerikanischen Klamottenmarke. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in der Nähe von Newport Beach. Cara führte uns durch den gesamten Komplex und zeigte uns die einzelnen Abteilungen, wie Design, Umsetzung, nationaler und internationaler Vertrieb, Marketing und so weiter. Direkt an die Hauptzentrale angegliedert ist ein großer Outlet-Store, in dem wir als Caras Freundinnen auf die ohnehin schon günstigen Werkspreise noch einmal dicke 60% Rabatt bekamen. So macht Einkaufen Spaß! :D 

Natürlich gab's auch bei Volcom was "typisch Deutsches" zu sehen - extra für uns!  
Nachdem wir uns von Cara verabschiedet und auch Annie noch einmal auf Arbeit besucht hatten, machten wir uns am Nachmittag auf den Weg nach Osten - nächstes Ziel: Nevada! Auch wenn unsere Reiseroute nach Norden eine ganze Zeit in Anspruch nehmen wird, haben wir uns entschlossen, danach noch einmal für ein paar Tage nach Newport Beach zurückzukommen. Mit Annie und den anderen hatten wir einfach zu viel Spaß, als dass wir es jetzt schon über's Herz bringen könnten, uns von ihr zu verabschieden! :) Deshalb heißt es nun also erst einmal nur "Auf Wiedersehen" und "Las Vegas, wir kommen!"

See you soon!
Sani & Claudi