Samstag, 9. Februar 2013

We‘re on Fijitime!

Blick auf Viti Levu
Bula vinaka vei tau, hallo Freunde,

seid ganz lieb gegrüßt von den Fidschi-Inseln! Hinter uns liegen ein paar wundervoll exotische Tage, die uns den Abschied von Neuseeland definitiv um einiges leichter gemacht haben. Zum einen hat uns Auckland am vergangenen Montag mit grauem Nieselwetter verabschiedet und Fidschi mit tropischen 32°C begrüßt. Zum anderen konnten wir den Stress und das Gefühlschaos der letzten Wochen erfolgreich mit einer riesigen Ladung Entspannung und Nichtstun behandeln. Vor allem aber haben wir während unseres „Urlaubs im Urlaub“ wieder einen Haufen wunderbarer Menschen aus aller Welt kennengelernt. :) Also, viel Spaß beim Lesen!


Schon die Ankunft in Nadi, dem touristischen Zentrum der Fidschi-Inseln, nach knapp drei Stunden Flugzeit und 2157 Kilometern war ein kleines Geschenk. Nicht nur, dass das Flughafenpersonal dort die personifizierte Gelassenheit darstellt („Mach langsam, du bist jetzt in Fidschi!“), auch wurden alle Ankömmlinge von einem sangesfreudigen Gitarren-Quartett mit einem fidschianischen Begrüßungslied und wir von unserem Couchsurfing-Host Maina mit einer Muschelkette willkommen geheißen.

Informationen zur Republik Fidschi

Hauptstadt: Suva (im Osten Viti Levus)
- Fläche: 18.000 km²
Einwohner: 870.000, davon 57% Fidschianer, 37% Inder
Amtssprachen: Englisch, Fidschi, Hindustani
Staatsform: seit 1970 unabhängig, seit 1987 Republik, seit 2006 Militärregierung
Geografisches: 330 Inseln über einen Raum von 32000 km² verteilt, etwa 1/3 von diesen bewohnt; Viti Levu größte Insel (oft als Hauptinsel bezeichnet), Vanua Levu zweitgrößte Insel

Eine 10-minütige Taxifahrt zu Mainas Wohnung gab uns in der Dämmerung leider auch einen anderen Eindruck von Fidschi: Trotz aller Freundlichkeit und Offenheit ist es hier schwülwarm, arm und schmutzig. Die meisten Häuser hier in der Stadt sind Betonklötze mit nur wenigen Fenstern. Müll soweit das Auge reicht, die Straßen sind gesäumt von Schlaglöchern und auch die Leuchtreklamen der Bars und Restaurants können nicht über die Tristheit und Armut hinwegtäuschen. Seit dem letzten Staatsstreich 2006, dem vierten in 20 Jahren, steht das Land unter einer Militärdiktatur, demokratische Neuwahlen sind für frühestens 2014 geplant. Die meisten Einwohner scheinen sich dafür allerdings nicht wirklich zu interessieren, hier kümmert sich kaum jemand um "Morgen", geschweige denn Politik. Es geht darum, Essen und Trinken zu besorgen, abgesehen davon leben die Menschen im Hier und Jetzt. Fijitime! 

Mit Maina in ihrer Wohnung
Für uns persönlich war das Couchsurfen auf Fidschi indes ebenfalls eine recht sonderbare Angelegenheit. Schon im Vorfeld haben wir gesehen, dass die meisten Referenzen anderer Surfer hier gemischt ausfallen: Viele der Couchsurfing-Hosts sind Einheimische, die als Reisevermittler Touren auf die unterschiedlichen Inseln verkaufen oder Klienten an die Resorts vermitteln und damit Provisionen absahnen. Leider ging es auch uns mit Maina nicht anders. Ohne uns vorzuwarnen und ohne uns die Chance zu geben, ein paar Fidschikröten abzuheben, sollten wir ihr das Taxi zahlen, mit dem wir vom Flughafen zu ihr nach Hause fuhren, und kaum waren wir in ihrer Wohnung angekommen, ging ihre Reiseplanung los. An kulturellem Austausch oder daran, etwas mit uns zu unternehmen, hatte sie offensichtlich kein Interesse. Aber da wir beide uns in der Hitze und Ungemütlichkeit ihrer Wohnung und nach unserem ersten Eindruck von Nadi sowieso eher nach "nichts wie weg von hier" fühlten, bissen wir in den sauren Apfel und buchten eine Tour. In regem parallelen SMS-Kontakt mit Kylie aus Richmond, die uns schon bei unseren Heimflügen unterstützt hatte, bekamen wir nach einigem Verhandeln mit Maina ein relativ gutes Angebot. Mit einem lokalen Boot sollte es gleich am nächsten Morgen auf die Mamanuca Inselgruppe vor der Westküste Viti Levus gehen. Diese 20 Inseln beherbergen die bekanntesten Ferienunterkünfte Fidschis, von günstigen Backpacker-Hostels bis zu 5 Sterne-Resorts.
Die Nacht bei Maina war ziemlich ruhelos: Der Raum blieb hell erleuchtet (vielleicht hat Maina ja Angst im Dunkeln?) und zu unserer Freude bekamen wir nächtlichen Besuch von einer ihrer Bekannten mit einer sehr penetranten Stimme ("Maina, drau kila vei luvequ tagane??? Koya lako tani, lako tani!!!"). Nach einer belebenden eisigen Dusche am nächsten Morgen (na gut, warmes Wasser braucht man in Fidschi nun wirklich nicht) ging es uns aber um Welten besser! :) Maina bereitete uns Frühstück mit dem leckersten Rührei, das man sich vorstellen kann und wir konnten uns noch ein wenig mit ihr über die fidschianische Kultur, ihr Leben und ihre Pläne, in andere Länder zu reisen, unterhalten. Hier wurde uns aber auch klar, wie schwer es für viele Fidschianer sein muss, in diesem Land Geld zu verdienen, um es sich leisten zu können, zu neuen Ufern aufzubrechen... 

Mainas Badezimmer mit der multifunktionalen Waschmaschine 
links im Bild. Solche Zustände sind wir nach über 
einem Jahr in Neuseeland nicht mehr gewohnt... 
Hinterhof

Abschied von Maina und Nadi
Um 9 Uhr wurden wir schließlich von Mainas Wohnung abgeholt und zum Strand gefahren. So fanden wir uns nur gut fünfzehn Stunden nach unserer Ankunft in Fidschi an einem Strand wieder, um auf unser Boot zu warten, und trafen hier auf drei andere Couchsurfer, die bei einem anderen Host untergekommen, aber auf die gleiche Insel verfrachtet werden sollten: Nathan, Erin und Ty aus den USA. Nachdem wir uns alle gemeinsam darüber kaputtgelacht hatten, dass wir alle auf die gleiche Masche "hereingefallen" waren, haben wir uns geschworen, das Beste aus den nächsten Tagen zu machen und uns die Urlaubslaune auch nicht vom eben einsetzenden Wolkenbruch verderben zu lassen. Gesagt, getan! Und schon hier sei erwähnt, dass wir unseren Hosts indirekt eine verdammt gute Zeit zu verdanken haben! :)

Von rechts nach links: Ty und Erin, Claudi, Sani und Nathan.
Und etwas teilnahmslos daneben sitzend, der wohl meist
stereotype Amerikaner, den wir bisher getroffen haben: Bob! :)  



Man beachte die braune Brühe: Baden will hier wohl keiner...  
Kaum hatten wir die Hauptinsel hinter uns gelassen, klarte der Himmel auf und wir sollten die Sonne für die nächsten Tage nicht mehr loswerden. Es war unglaublich, bei solch einem Wetter und in so netter Gesellschaft über das azurblaue Meer zu cruisen. Dabei streiften wir viele kleinere und größere Inseln der Mamanuca. Manche, wie Beachcomber Island (rechts), kann man sogar in nur 5 Minuten umrunden! Nach einer 45-minütigen Überfahrt kamen wir auf Mana Island an, wurden in unserer neuen Herberge, dem Mana Lagoon Backpackers, begrüßt und zusammen mit Nathan und Bob in unseren 6er-Schlafsaal gebracht. Erin und Ty bezogen ein Doppelzimmer. Noch immer konnten wir uns nicht ganz an die einfachsten Lebens- und Wohnbedingungen der Fidschianer gewöhnen, aber immerhin wurden wir alle hier freundlich willkommen geheißen. :)

Erstes Statement von Nathan: "Oh, ich hab eine tote Blume auf meinem Bett...?!" xD  
Mana Island beherbergt nicht nur zwei Backpacker-Unterkünfte und das ein oder andere Resort. Alle Unterkünfte befinden sich mitten in einem Dorf, in dem etwa 200 Einheimische leben. Hier gibt's ungefähr 50 Häuser, einen Dorfplatz, eine Schule, 4 Kirchen, Regenwassertanks und Toiletten und Duschen, die sich alle Menschen, Touristen wie Einheimische, teilen. Wohin man auch geht, wird man mit einem freundlichen "Bula" begrüßt, die Leute sitzen zusammen und haben immer Zeit für einen Plausch, Kinder spielen am Strand oder auf dem Dorfplatz, Hunde folgen einem auf Schritt und Tritt und Frauen liegen vor ihren kleinen Ständen und versuchen, ihre Souvenirs zu verkaufen.



     

                  

Eines der Schulzimmer

Leider ist das Müllproblem hier auf den kleinen Inseln noch viel größer als auf Viti Levu. Der Abtransport ist schwierig und natürlich hat auch Zyklon Evan vor knapp zwei Monaten seine Spuren hinterlassen. Den Einheimischen bleibt nichts übrig, als sämtlichen Müll vor Ort zu verbrennen.  

Nach einem kurzen Rundgang fanden wir uns zusammen mit den drei Amerikanern an einem der Tische im Schatten unter den Kokosnusspalmen ein. Inzwischen hatte sich noch Nathans bester Freund Wilson, der schon einen Tag eher hier angekommen war, zu uns gesellt und gemeinsam machten wir uns auf zu einer kleinen Tour am Strand entlang. 

 

Sani schließt Freundschaft mit "Little Wilson"
Nach unserer ersten Planscherfahrung im türkisfarbenen Südpazifik wurden wir im Mana Lagoon mit superleckerem Abendessen versorgt. Alle drei Mahlzeiten hier waren inklusive, wurden täglich frisch zubereitet und schmeckten eigentlich ganz lecker, wenn man vom staubtrockenen Frühstück einmal absehen wollte. Für die Jungs war es aber anscheinend igendwie immer viiieeel zu wenig, die Ärmsten. Getränke mussten - abgesehen von Saft, der während der Mahlzeiten serviert wurde - an der Bar gekauft werden. Zum Glück hatten uns Ty und Erin noch am Festland gesagt, dass wir unbedingt noch schnell eigenes Wasser besorgen sollten, da das Wasser aus den Wasserhähnen Salz beinhalte und das in den Regentanks nicht unbedingt genießbar wäre, sondern eher dem ein oder anderen Wurm als Swimmingpool diene... :D

Fast jeden Abend gab es im Backpackers einen Programmpunkt. Die spektakuläre Feuerjonglage-Show vom Vorabend hatten wir leider verpasst, dafür stand an unserem ersten Tag ein Spieleabend an... Juhuu, dachten wir. Aber irgendwie haben's die Jungs und Mädels von Mana Lagoon drauf, gute Laune zu verbreiten, nicht zuletzt dank Bosko, von dem sich jeder Animateur noch eine Scheibe abschneiden könne. Er begrüßte uns alle als seine f***ing große Familie, so f***ing weit weg von zu Hause mit der er eine f***ing gute Zeit haben würde. So haben wir nicht nur Limbo getanzt (naja, wir nicht, eine musste ja die Stange halten und die andere Fotos für euch machen), sondern auch den berühmten Bula-Dance gelernt, ein paar Koordinationsspiele gespielt und sind dabei den anderen Backpackern aus aller Welt (Japan, Frankreich, Chile, Holland, Schweiz, USA, Großbritannien, China, Kanada, Tschechien, Norwegen, ...) äußerst nah gekommen. :)

Am Mittwoch wollten wir gemeinsam mit "unseren" vier Amerikanern zum Schnorcheln zum traumhaft schönen Sunset Beach auf der anderen Seite der Insel gehen. Den Vormittag verbrachten wir erst mit einer sagenhaften Runde Volleyball, Dösen in der Hängematte und dem täglich stattfindenden obligatorischen Verabschiedungstanz für alle Abreisenden. Danach Begrüßung der "Newbies", Mittagessen, laaangsam (Fijitime!) Sachen zusammensuchen, dann ging's los. Auf dem Weg haben wir nicht nur dutzende Kokosnüsse, sondern auch eine reife Papaya erspäht, die die Jungs todesmutig von der Palme schüttelten. Am Sunset Beach angekommen, waren wir von der Exotik und paradiesischen Ruhe überwältigt. Leider hielt unser Badevergnügen im 25°C-warmen Wasser nicht lange an, denn plötzlich kam ein Mitarbeiter aus einem benachbarten Resort und rief "Tsunami-Warnung, alle aus dem Wasser!" Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Grad angekommen und schon sollen wir wieder zurück zu unserem Hostel? Ohne dass wir den Ernst der Lage von Anfang an begriffen, machten wir noch ein paar Fotos und suchten dann unsere Klamotten zusammen. Plötzlich stand besagter Mitarbeiter wieder hinter uns und nun klang er schon strenger. Die Welle würde in einer Stunde die Inseln erreichen und er wolle uns nun alle zu unserem Resort zurückbringen. Also sprangen wir, nun doch ein wenig besorgt, auf eine Art Truck und wurden zurück auf die andere Seite der Insel gebracht. Wir wussten noch immer nicht, was wir von der ganzen Sache halten sollten, aber jegliche gute Laune war verschwunden und geredet wurde nur noch das Nötigste. Das Hostel fanden wir bei unserer Rückkehr bis auf zwei Mitarbeiter leer vor. Wir wurden gebeten, schleunigst unsere Reisepässe an uns zu nehmen und uns dann auf den Weg zur höchsten Erhebung von Mana Island zu machen. Typisch deutsch wollten wir aber natürlich gut vorbereitet sein und stiefelten mit festen Schuhen und unserem gepackten Rucksack los. Ty und die anderen waren uns schon einige Schritte voraus und wir hörten, wie sie von ein paar Fidschianern zur Eile angetrieben wurden. Nichts mehr mit Fijitime! Als Ty antwortete: "We wait for our Germans!" überkam uns eine riesige Welle der Zuneigung für unsere neuen besten Inselfreunde! :D

Oben auf dem Hügel angekommen hörten wir dann schließlich von dem Seebeben mit einer Stärke von 8,0 in nur 5,8 Kilometern Tiefe vor den Salomon Islands. Die anderen Leute waren schon vor über einer Stunde hier oben angekommen und brüteten in der Hitze. Einige  hatten sich sogar gewundert, wo wir wären. Inzwischen war die Stimmung aber relativ entspannt. Für den Notfall musste sich zwar jeder auf Listen eintragen, aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wurde eigentlich die ganze Zeit über gewitzelt ("Wann kommt die verdammte Welle endlich, Mann?"). Jemand hatte Musik und Lautsprecher dabei und ein paar kleine fidschianische Jungs unterhielten die Evakuierten mit traditionellen Kinderliedern. Wir beide konnten sogar noch etwas geschmolzene Schokolade aus dem neuseeländischen Duty Free in die Runde werfen, die Claudia aus dem Rucksack kramte, und fanden uns plötzlich von einer Ansammlung kleiner Fidschikinder umringt... ;) Beste Weltuntergangsstimmung also. Und außerdem war die Aussicht gigantisch! :)

 


Nach einer weiteren Stunde Evakuiertseins in der
prallen Sonne kommt die Entwarnung...  
... und für den Rest des Tages ist Relaxen angesagt!


Wilson, Sani, Zach ...
... and f***ing awesome Bosko! :) 
Für den Abend war eine Geburtstagsparty für einen der Kanadier geplant, die aufgrund der Tsunamiwarnung fast hätte gecancelt werden müssen. Letztendlich waren jedoch alle in ausgelassenster Wir-haben-überlebt!-Feierlaune und der Tag fand ein denkwürdiges Ende! :)

Abendessen, ... 


... dann kann es losgehen!


Die Leute von Mana Lagoon starten wieder mit ihrem obligatorischen Bula-Begrüßungssong und - wir hätten es nicht gedacht - heizen die Stimmung auf! :)  
Erste Aufgabe des Abends: Alle Traveller sollen ihre jeweilige Nationalhymne schmettern, für manche eine emotionale Angelegenheit, für manche eher peinlich, aber alles in allem ein sehr amüsantes Unterfangen! :D 
Das Geburtstagskind und seine Gäste:
 

Die wilde Partynacht endete mit einem heißen Bula Dance, sowie anderen Krachern und der nächste Tag begann wie immer morgens gegen 7 Uhr, weil man danach vor Hitze eh kaum noch schlafen konnte. An diesem Morgen machten wir uns auf den Weg in die etwa 3 Minuten Fußweg entfernte Schule von Mana Island, wo knapp 60 Kinder in vier Klassen wochentags von 9 bis 14 Uhr unterrichtet werden. Die Schüler können einfach so im Unterricht besucht werden - Fijitime! Heute stand Malen auf dem Stundenplan. Da sind wir zwei Talente, sowie Wilson, Erin und ihre Rumfahne, Ty und Nathan natürlich dabei! :)

 

 

 

Dann hieß es im Mana Lagoon wieder einmal Abschied nehmen, denn das Boot nahte bereits. An diesem Tag verließen uns mehr als zehn Traveller und nach der fantastischen Nacht wurden die natürlich gebührend von uns, Bosko und den anderen Mitarbeitern mit Tanz und Jubel verabschiedet!


Ja, die haben alle ins Boot gepasst! :)



Entspannen in der Sonne: Melly und Sanis Namensvetterin aus Bayern  
Nach dem Mittagessen stiefelten wir wieder gemeinsam zum Sunset Beach, um schließlich doch noch zu unserem Bade- und Schnorcheltrip zu kommen. Diesmal hatten wir mehr Glück: Keine Flutwellenwarnung und so konnten wir uns alle Zeit der Welt lassen, um dieses Paradies zu genießen!

 



Auf dem Rückweg haben wir ein paar frische Kokosnüsse vom Baum geholt, die wir mit vereinten Kräften im Hostel fachgerecht öffneten. (Kurze Nachricht an unseren Freund Dane in Neuseeland: Es hat fast ohne Hilfsmittel geklappt!) Dann stand wieder ein bisschen Relaxen und Volleyball auf dem Programm und den Rest des Abends verbrachten wir entspannt auf den Liegestühlen unter der Milchstraße. (Die Neuen müssen gedacht haben, "Gott sind die langweilig!" :) )

  

  

Am Freitagmorgen mussten wir uns schließlich von einem Drittel unseres deutsch-amerikanischen Gespanns trennen. :( Jegliche Bitten und Überredungsversuche an Nathan und Wilson, doch noch einen Tag zu bleiben, waren zwecklos: Die beiden machten sich auf den Weg zurück nach Nadi, wo am nächsten Tag ihr Flieger nach Christchurch gehen sollte. Sie treten in Neuseeland - wir wollen mit!!! - ihre Auslandssemester in Biologie und Physik an. (Haben wir schon erwähnt, wie verdammt schlau die beiden sind?) Nun stand also der für uns bisher schwerste Abschied seit Neuseeland an. Da die beiden, wie so viele neue Freunde, auf der anderen Seite der Welt wohnen, bleibt uns nur sehnlichst zu hoffen, dass wir zu den beiden irgendwann "Hello again!" sagen können. :(

Bleibt unplanmäßig noch ein paar Tage länger
(wohl wegen seiner netten room mates): Bob mit Ty  

Wir teilen eine letzte Kokosnuss...




... und sagen "See you soon!"
Das Abschiedskommittee:


  

Nun stand leider auch unser letzter Tag auf Mana Island an. Fijitime hin oder her - die Tage vergingen rasend schnell! Noch einmal machten wir uns auf zum Schnorcheln, dieses Mal zum Dream Beach, und dort hatten wir sogar richtig Glück: Wir haben am Grund eine Meeresschildkröte, Haie und ihre Babys um uns umher schwimmen sehen! Aber ohnehin ist die Welt unter Wasser hier einfach nur bunt, exotisch und absolut einzigartig!

Nach einem letzten Sonnenuntergang, den wir gemeinsam mit der "2. Mana-Generation" genossen, stand am Abend noch einmal eine kleine Geburtstagsfeier an. Simon aus Toulouse war der "Auserwählte" - im wahrsten Sinne des Wortes, denn Bosko brauchte einfach noch einen Grund zu feiern. Also feierten wir einfach noch einmal mit. :)


 


Heute Morgen waren wir die Einzigen, die sich schließlich auch vom Mana Lagoon Backpackers trennen mussten. Erin und Ty, aber auch Julian und Kim aus Deutschland, Simon und Jérôme aus Frankreich, Bob aus den USA und all die anderen bleiben noch ein wenig länger. Auch wir wurden traditionsgemäß von den Zurückbleibenden verabschiedet. Trotz der schiefen, aber herzlichen Töne der Mitarbeiter und dem Abschiedsschunkeln der anderen Traveller lief uns doch ein kleiner Schauer über den Rücken, als wir realisierten, dass die letzten 96 wundervollen Stunden wie im Flug vergangen sind! Unglaublich auch, wie schnell wir uns an fehlendes fließendes Wasser, gelegentlich nicht funktionierende Klospülungen und Krabbeltierchen im Sand gewöhnt hatten. Stattdessen sind das Zusammensitzen mit Leuten aus aller Herren Länder, das Übernachten in der Hängematte unter freiem Sternenhimmel, wie wir ihn von daheim nicht kennen, und banale Dinge wie "das Leben genießen" plötzlich essentiell für uns geworden... Wir hoffen, wir können wenigstens ein klein wenig von dieser Erfahrung mit zurück nach Deutschland bringen. 
Da wir das Abschiednehmen ja schon gewohnt, wenngleich noch immer nicht dagegen abgehärtet sind, hieß es nun Augen zu und durch. Noch ein letzter Blick zurück zum Strand, dann wurde das Boot, das uns wieder zur Hauptinsel bringen sollte, schneller und schneller. Mit uns nehmen wir einzigartige Erfahrungen, ein paar wunderbare neue Freundschaften und praktischerweise auch die ein oder andere Adresse für Kalifornien! (Sagt euch Newport Beach etwas??? California here we come! ;) )

 

 

Ganz ist unser Fidschiurlaub aber noch nicht vorbei. Denn wer empfing uns am Strand von Nadi? Während Nathan schon fast im Flieger nach Christchurch saß, muss Wilson noch bis morgen warten! So konnten wir bis zu unserem Abflug noch ein paar Stunden miteinander verbringen und Nadi erkunden.
Sicherlich ist einiges dran an der Behauptung, dass man die kleinen Inseln sehen muss, um Fidschi zu genießen. Aber Städte wie Nadi gehören eben auch dazu und so waren wir froh, dass wir noch ein klein wenig Zeit hatten, um durch die Stadt zu schlendern. 

Auf dem Samstagmarkt ist eindeutig Kavawurzel
der Kassenschlager: In getrockneter und pulverisierter
Form ist der sogenannte Rauschpfeffer mit Wasser
vermengt ein traditionelles Zeremonialgetränk im süd-
pazifischen Raum. Leider sind wir bisher noch nicht
in den Genuss dieses Nationalgebräus gekommen. ;) 
Stattdessen genießen wir in der Zwischenzeit frische, extrasüße Ananas! Yumm! :)  


Auf dem Markt wurden wir plötzlich von Valle aus Hannover angeschnackt. Beim Schlendern durch die Stadt hatten wir ihn ein paar Minuten zuvor eiskalt ignoriert, als er Werbung für einen Souvenirladen in einer Seitenstraße machte. Weil er aber so hartnäckig war, folgten wir ihm in den Shop, in dem fidschianische Kunst aus einem nahegelegenen Dorf verkauft wurde. Und dort gab's zur Begrüßung dann schließlich eine traditionelle Kava-Zeremonie! :) Vinaka!


Nach einem leckeren Mittagessen zu dritt trafen wir Valle sogar noch einmal wieder - Nadi ist verdammt klein... Gemeinsam besuchten wir einen Hindutempel am Rand des Stadtzentrums und ließen uns dann schließlich zum Ausspannen noch einmal in einem kleinen Park, naja, eher einer vermüllten Wiese, zu einem Päuschen nieder. Fijitime! (Wenn euch das Wort inzwischen auch langsam auf den Keks geht, wisst ihr vielleicht, wie es uns nach fünf Tagen in Fidschi ging!)

 

Dann brachten wir Wilson zurück zu seinem Hostel, wo wir auch Zach und noch ein paar andere Leute von Mana Lagoon Backpackers antrafen (Fidschi ist auch klein!), dann hieß es letztlich und unaufhaltsam 

"Vinaka kei ni so moce, Fiji!"

Und vom internationalen Flughafen verabschieden auch wir uns nun von euch. Wir sehen voller Vorfreude einer 22-stündigen Reisezeit entgegen und werden uns das nächste Mal von den Staaten aus bei euch melden!
Alles Liebe!
Eure Sani und Claudi :)

 

1 Kommentar:

  1. Bula vinaka!
    It was a real pleasure meeting you :-)
    Ich wünsche euch das Beste für eure Reise und vielen Dank für eure Neuseeland-Tipps!

    Valle

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