Mittwoch, 20. Februar 2013

Mexiko: Kakteen, gestreifte Esel und "Wiedersehen macht Freude!"

Hola amigos!

Nach der erfolgreichen Landung unseres Low Budget-Fliegers in San Diego tippen wir unseren heutigen Reisebericht über Mexiko in die Tasten. Die Reise hierher war dieses Mal ein bisschen aufregender; am Flughafen in Honolulu mussten wir zwar feststellen, dass wir für ganze sechs Stunden getrennt voneinander würden sitzen müssen, aber alles Übel hat wohl auch sein Gutes: Da Claudi sich im Flieger noch einmal umsetzte, damit eine dreiköpfige Familie zusammensitzen konnte, gab's für uns beide als Dankeschön kostenloses Essen nach Wahl! So kamen wir sogar doch noch in den Genuss einer hawai'ianischen Spezialität, die wir uns auf der Insel zeitlich und finanziell nicht mehr gönnen konnten: Kalua Pig, das zarteste Schweinefleisch, das man sich vorstellen kann. :) Während Sani im hinteren Teil des Flugzeug ein Nickerchen zu halten versuchte, durfte sich Claudi ein paar Reihen weiter vorn die Flugstunden mit einem Entertainment-System und der Auswahl von etwa 120 Filmen begnügen und ihre neue Sitznachbarin gab uns ihre Telefonnummer für den Fall, dass wir irgendwie irgendwo irgendwann in den USA feststecken würden. Eins ist klar: Soviel Glück auf einmal hatten wir in Hawai'i nicht! :)

Zurück auf US-amerikanischem Festland war die Wiedersehensfreude riiieeesig: Nicht nur, dass unsere beiden Rucksäcke gemeinsam mit uns in San Diego angekommen waren. Luisana, Claudias mexikanische Schulfreundin, die vor zehn Jahren ein Austauschjahr in Meißen gemacht hatte, war da, um uns abzuholen! Sie lebt noch für wenige Wochen bei ihrer Familie in Tijuana, bevor sie nach Seattle zieht. Ihre Eltern haben uns eingeladen, ein paar Tage in ihrem Haus zu verbringen und einen kleinen Teil Mexikos und seiner Kultur kennenzulernen.

Gemeinsam ging es also im Auto durch das nächtliche San Diego, über die US-mexikanische Grenze hinein in eine zweifelsfrei andere Welt und das Nachtleben von Tijuana, wo wir uns gegen 21 Uhr am Tacostand von Luisanas Onkel zur Begrüßung durch eines der Nationalgerichte Mexikos snackten. Da sich Claudi und Luisana seit sooo vielen Jahren nicht gesehen haben, gab es unglaublich viel zu erzählen, so dass wir erst weit nach Mitternacht schließlich daheim in ein himmelweiches Bett kuscheln und in einen ausgiebigen Erholungsschlaf fallen konnten.
die liebe Nachbarschaft... Blick vom Balkon :)
Am nächsten Tag konnten wir uns in aller Ruhe umsehen und den ersten Teil von Luisanas Familie kennenlernen: Ihre Brüder Luisfernando (der Einfachheit halber Pibe genannt) und Luiseduardo (den aufgrund seines "deutschen" Aussehens alle Alemán nennen) und ihren Cousin Alan. Mit einem entspannten Sonntagmorgen sollte es aber bald vorbei sein - kaum hatten wir die Müslischüssel ausgeschlürft, war der Rest des Tages für uns komplett durchgeplant! :) Zuerst musste Alemán seine Eltern, die für ein paar Tage verreist waren, vom Flughafen in Tijuana abholen. In der Zwischenzeit fuhren wir übrigen fünf zur Autowäsche um die Ecke. Für den Tag war nämlich ein gemeinsamer Ausflug nach Mexicali, der Hauptstadt des Bundesstaates Baja California (Niederkalifornien), geplant und mit einem staubigen Auto geht das natürlich nicht. ;) Zurück daheim lernten wir dann schließlich Luisanas Eltern, Luigi und Conni, kennen. Aber es galt, keine Zeit mehr zu vertrödeln, der Tag war schon fortgeschritten! Also, alleman, außer Alemán (der will zu Hause bleiben), rein in die Familienkutsche. Kaum sitzen wir, entwickelt sich zwischen Luigi und dem Rest der Familie eine temperamentvolle Diskussion, deren Inhalt sich uns nicht recht erschließen will. Aber ehe wir auch nur "Baja California" sagen können, drehen wir um und fahren zurück zum Haus, denn in kürzester Zeit wurde ein neuer Schlachtplan ausgearbeitet: Mexicali ist gecancelt, unser neues Ziel heißt nun Ensenada, ein Küstenstädtchen südlich von Tijuana und Alemán will nun doch mit. Der ist aber noch nicht ausgehbereit, also wieder los, in eine andere Ecke der Stadt, um seine Freundin Erika, Deckname Cookie, abzuholen. Dann erneut zurück zum Haus, Alemán ist inzwischen fertig. Reingequetscht ins Auto und auf nach Ensenada! (Kurze Zusammenfassung: Wir sind nun zu neunt, könnten also fast ein Fußballspiel bestreiten: Luisana, Luisfernando, Luisaduardo, Erika, Alan, Tía Conni und Tío Luigi und mittendrin Claudi und Sani!)

Entlang des Highway 1 geht es nach Süden und neben winzigen Häusern sieht man auch viele prächtige Villen, Kirchen und unzählige Statuen wie diese überdimensionale Jesusfigur hier.

Eine detaillierte Schilderung der mexikanischen Verkehrskultur ersparen wir euch an dieser Stelle. Erwähnt sei nur soviel: Als gut ausgebildeter europäischer Autofahrer bewahrte man hier am besten die Ruhe, indem man die Augen zusammenkneift und betet, dass alles gut geht. Für den Fall, dass uns auf der Fahrt dennoch langweilig werden würde, kaufte Luigi für uns alle einen Packen eiskaltes mexikanisches Bier, mehrere Tüten Chips, Limetten und gesalzene Pflaumen und dann wurde uns vorgeführt, wie man hier in Mexiko Bier trinkt. Fazit: Schmeckt anders, aber eigentlich ganz lecker! Nur Sani tut sich dieses Mal ein bisschen schwerer, sich an neue Sitten und Gebräuche zu gewöhnen und lehnt dankend ab. Macht nichts - bleibt halt mehr für Claudi! :D
Schon leicht angetüdelt stoppten wir nur wenige Minuten später an einem der schönsten Aussichtspunkte, die man sich nur vorstellen kann, und das in typisch mexikanischem Stil. Von hier aus hatten wir einen grandiosen Blick auf die Bucht von Ensenada und die Steilküste. Wir finden es einfach gigantisch, wie ein toller Ausblick immer und immer wieder durch einen noch beeindruckenderen übertroffen wird! Auch, wenn es euch vielleicht langsam nervt, wollen wir euch diese Bilder nicht vorenthalten!


Las chicas alemanas ...
... y Alan, Pibe, Erika y Alemán. :)

Schon bevor wir die Stadtgrenze von Ensenada erreichten, erzählten uns die Jungs von der riesigen mexikanischen Flagge, die stets über der Stadt weht. Die Enttäuschung war natürlich groß, als wir feststellen mussten, dass sie an diesem Sonntag nicht gehisst war... Alemáns logische Schlussfolgerung: "It's probably laundry day..."
Zu Ensenda können wir nur eines sagen: Verpasst es nicht, dieser Stadt einen Besuch abzustatten! Wir fanden uns plötzlich mitten im Marktgeschehen wieder: Fischhändler, die Oktopus, Lachs und Krabben feilboten, Straßenmusiker, Klamottenstände, Pelikane, die um Fischreste betteln, Künstler und viele bunte Menschen, dazu ein strahlend blauer Himmel... Hier lag einfach nur gute Laune in der Luft!


          

                                        


Höhepunkt in Ensenada war aber eindeutig das Mittagessen! Dort hatten wir die wohl besten Seafood-Tacos unseres Lebens! In Mexiko bestellt man die Tortilla, ein dünnes, handgroßes Fladenbrot, mit einer Hauptzutat nach Wahl (Shrimps, Fisch, Rindfleisch etc.) und bei Bedarf (ja!) mit mexikanischem Käse. Dann füllt man sich beliebig viele Zutaten hinein - an allen Tischen gibt es verschiedene Salsas, Limetten, Salate und verschiedene Gemüsesorten - und fertig ist der Taco! Wir konnten uns unter Anleitung der anderen durch alle möglichen Kombinationen probieren und haben uns sogar an richtig scharfe Salsas gewagt! :)

 

Und noch ein Familienfoto!

Die Tacos waren schnell wieder abtrainiert als wir zu mexikanischer Live-Volksmusik mit Pibe und Alan eine flotte Sohle auf's Parkett, äh, Pflaster legen mussten. xD



In Ensenada hätten wir locker den restlichen Tag verbringen können, hätten nicht noch mehr Punkte auf unserem Programm gestanden. Also fuhren wir weitere 30 Kilometer gen Süden an der Küste entlang durch die wunderschöne Landschaft mit ihren Kakteen und tollen Aussichten auf Klippen und Felsen im Wasser. Ziel war der westlichste Zipfel der Punta Banda-Halbinsel, wo es ein spektakuläres, wenn auch für uns inzwischen nicht mehr ganz neues Naturphänomen gibt: La Bufadora, eines der größten Blowholes in Nordamerika. Hier schießt das Wasser oft bis zu 30 Meter in die Höhe und nicht selten wird man von den kalten Schauern erwischt!

 

Maradas, eine Art hölzernes Xylophon
Als hätte uns die Familie noch nicht genug Unterhaltung und wunderbare Einblicke in die mexikanische Kultur geboten, ließ Luigi für uns noch die Musik eines südmexikanischen Musikertrios erklingen. Auf traditionellen Instrumenten zauberten sie Klänge, die wir so noch nicht gehört hatten; zusammen mit authentischem spanischen Gesang verpasste uns das Ganze schon eine kleine Gänsehaut - zum Glück mussten wir dieses Mal aber nicht tanzen!
Nachdem ein wundervoller Tag mit der ganzen Familie zu Ende gegangen war, haben wir Mädels uns am Montag nach einem extra für uns kredenzten mexikanischen Frühstück zu dritt auf den Weg gemacht. Für heute war ein Tijuanabesuch geplant; gleich nach dem Frühstück ging es los, allerdings musste auch Luisanas Toyota erst noch durch die obligatorische Autowäsche! ;)

Zuerst verschaffen wir uns einen kleinen Überblick
über die Dimension der 1.5 Millionen-Stadt

Luisana zeigte uns außerdem, wo sie früher gewohnt hat; aus diesem Haus ist die Familie vor einigen Jahren ausgezogen, da die Wohngegend dort als wohlhabend galt und es deswegen immer wieder zu Entführungen kam. Generell hat sich die politische Lage nun jedoch etwas entspannt. Auch wenn der mexikanische Drogenkrieg andauert, heißt es inzwischen, dass sich insbesondere der Kampf der beiden großen Drogenkartelle in Tijuana während der letzten Jahre beruhigt hat. Laut des Auswärtigen Amtes stellt die Kriminalität in Mexiko zwar immer noch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar (als wir im Vorfeld die Homepage checkten, hatten wir eigentlich nicht mehr allzu viel Lust, nach Mexiko zu fahren). Da wir uns aber seltenst im Dunkeln in irgendwelchen Seitenstraßen herumgetrieben haben und meist eh mit der Familie unterwegs waren, hatten wir hier eine wunderbare Zeit, die wir nicht missen möchten!
Aber zurück zu unserer Stadtrundfahrt: Damit wir für den geplanten Ausflug nach Las Vegas gerüstet seien, schleifte uns Luisana als nächstes zur ersten Casino-Erfahrung unseres Lebens. Das Caliente Casino in Tijuana ist nur ein "kleines" Glied einer riesigen Kette von Sportwettenunternehmen. Dem Gründer und Inhaber Jorge Hank Rhon, milliardenschwerer Geschäftsmann und früherer Bürgermeister von Mexiko, werden mindestens 19 Kinder, dubiose Geschäfte in Drogenhandel und Organisierter Kriminalität und verschiedenste Morde angelastet. Er ist ebenso der Gönner (um nicht zu sagen Eigentümer...) des ortsansässigen und sehr erfolgreichen Fußballvereins. Wir jedenfalls haben ihm keinen Peso im Casino gelassen. :)

Kunst wird überall in Tijuana groß
geschrieben!
Stattdessen fuhren wir ins Zentrum von Tijuana, zur Avenida Revolución. Diese Straße ist das Touristenmekka der Stadt. Regelmäßig kommen Kalifornier zum Shoppen über die Grenze - die Freihandelszone schafft preiswerte Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere für Medikamente in den zahlreichen Apotheken - und gerade hier wimmelt es nachts nur so von Nicht-Mexikanern, die die Bars, Restaurants, Casinos und Nachtclubs aufsuchen. Luisana erzählte uns, dass sie und ihre Freunde eher in anderen Ecken der Stadt ausgehen, trotzdem hat sie uns einen Besuch der mexikanischen Reeperbahn nicht vorenthalten! :)


"Du bist in der meistbesuchten Stadt der Welt, Tijuana!"
Meistbesuchte Stadt? Okay, sicher nicht aufgrund ihrer architektonischen Schönheit... 
Erster Halt, das Hotel Caesar's. Was wir nicht wussten: Hier
wurde vor fast 90 Jahren der legendäre Caesar Salad erfunden
und bis heute serviert. Den müssen wir natürlich probieren!
Als Salat und Dressing frisch vor unseren Augen zubereitet
werden, erfahren wir, dass das 2900-mal monatlich wiederholt wird!  
    

                  

Der Jai Alai Palace war früher Spielstätte des beliebten
gleichnamigen Volkssports und ist heute Konzerthalle und
eines der wenigen wirklich ansehnlichen Gebäude der Stadt.  
Gestreifte Esel, einst das städtische Markenzeichen,
haben wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen...















  


Und am Ende schleppt uns doch noch ein Zebresel ab! ^^



Bei Einbruch der Dunkelheit erhaschen wir noch einen Blick auf das Kulturzentrum Tijuanas, das CECUT,
das Ausstellungen, eine Theaterbühne uns als besonderes Special eine 360°-Kinoleinwand beherbergt.

Als wir abends wieder daheim ankamen, wollten wir uns schnell in Richtung Bett verabschieden, um uns von den vielen Eindrücken zu erholen. Mit frühem Schlafengehen wurde es jedoch nichts, weil Pibes Freund Peter aus Österreich mit seiner Freundin zu Besuch kommen wollte, um endlich wieder a bissal deitsch zu reden! Er schreibt hier in Tijuana an seiner Dissertation im Fach Sozialwissenschaften. In dieser beforscht er die Grenzsituation zwischen den USA und Mexiko und die Auswirkungen politischer Entscheidungen seit 1994 auf die Menschenrechte mexikanischer Einwanderer in die USA... Klar soweit? :D Uns jedenfalls wurde auch nach einigem Wein und viel Tequila die Thematik nicht geläufiger. Aber Peter versprach, sich am Morgen mit uns an der Grenze zu treffen, um uns vor Ort ein Bild über die aktuelle Situation zu geben.


Bei Nachforschungen gefunden: Hier treffen Erste Welt (USA,
links) und Schwellenland (Mexiko, rechts) deutlich aufeinander.  
Am Dienstagvormittag fuhr Luisana also mit uns ans nordwestlichste Ende Mexikos, wo im Stadtteil Playas de Tijuana mexikanisches Festland, Pazifik und die Grenze aufeinander treffen. Erst hier bekommt man zu spüren, wie viel Mexiko und die USA tatsächlich voneinander trennt. Konnte man in den 80er Jahren noch gemütlich über den Strand von den USA nach Mexiko spazieren und umgekehrt, ist seit 1994 durch die "Operation Gatekeeper", die unter Bill Clinton begonnen wurde, die Grenzanlage massiv erweitert und das Grenzpersonal und dessen Ausstattung aufgestockt worden. Ziel war es, die seit den 1950er Jahren zunehmenden Ströme illegaler Einwanderer in die USA einzudämmen oder nach Osten zu verschieben. Seither kommen bei dem Versuch, die Grenze beispielsweise im Gebiet der Sonorawüste zu überqueren, jährlich zwischen 250 und 500 Menschen ums Leben; laut Peter muss die Dunkelziffer fast doppelt so hoch sein.


Grenzstein Mexikos
Hinter diesem Teil des Grenzzaunes befindet sich der "Binational Friendship Garden", ein Park, der vor gut 20 Jahren noch das freundschaftliche Miteinander symbolisieren und ein friedliches Zusammentreffen zwischen den Ländern ermöglichen sollte. Heute ist der Park unerreichbar und noch durch Eisenstäbe zu sehen.

Zahlreiche Botschaften zieren den Grenzzaun, der selbst für uns "Nachwendekinder" unweigerlich einen Vergleich zur Berliner Mauer mit sich zieht.

" 'Love recognizes no barriers,
it jumps hurdles, leaps fences,
penetrates WALLS to arrive
at its destination full of HOPE.'
Maya Angelou"

Nach 18 Jahren hat es bereits mindestens 5800 Todesopfer gegeben.   
"Which way to freedom?"

Aufgrund eines plötzlichen Wolkenbruchs verließen wir die Grenzgegend etwas fluchtartig und mit gedrückter Stimmung. Zuflucht suchten wir in einer erst 1992 fertiggestellten, sehr modernen Kirche. Peter war inzwischen wieder auf dem Weg nach Hause, aber für heute Abend hatten wir ein deutsch-österreichisches Abendessen für unsere mexikanische Gastfamilie geplant, zu dem er später selbstgebackenes Brot beisteuern wollte. Auch wir machten uns auf, ein paar Einkäufe zu erledigen und zurück daheim Kartoffelsalat und Pflaumenkuchen (darauf musste Luisana zehn Jahre lang warten :) ) vorzubereiten.



Naja, Pablo Picasso hatte schließlich auch eine Rosa Phase!  






Küchen-Action und dann geht das Programm weiter!  
         

Steinkunst auf dem Weg zum Weingut
Am Nachmittag fuhren Conni und Luisana mit uns zu einem Freund der Familie, der etwa eine Stunde östlich von Tijuana ein Weingut besitzt. Unglaublich aber wahr: Hier, nur ein paar Höhenmeter weiter, roch es nach Schnee! Unbestritten befinden wir uns also tatsächlich wieder in der nördlichen Hemisphäre! Damit uns trotzdem nicht zu kalt wurde, probierten wir uns ohne großes Zimpern durch zwölf verschiedene Rotweine und Rosés und natürlich durften auch ein oder zwei gute Tequila wieder nicht fehlen. Beinahe aus den Schuhen gehauen haben uns dagegen die wohl monatelang in purem Alkohol getränkten Weintrauben, die uns als "Rausschmeißer" untergejubelt worden. Während unsere Geschmacksnerven für die nächsten Sekunden betäubt und die Gesichtszüge völlig entgleist waren, lachten sich alle anderen nur schlapp darüber, dass uns die - vorher auf spanische ankündigte - Attacke so unvorbereitet getroffen hatte. :D

 

Bevor es zurück nach Tijuana ging, lernten wir noch Hugo,
einen tanzwütigen Papageien, und einige andere amüsante
Haustiere kennen.  


Leider sind die Tage bei Luisana und ihrer Familie viel zu schnell verflogen. Heute Morgen kochte Conni uns zum Abschied noch einmal ein liebevolles und grandioses mexikanisches Frühstück und alle zusammen genosssen wir die letzte gemeinsame Mahlzeit. Extra für uns gab es sogar eine "Wenig Chili-Version" und als Nachtisch Joghurt mit Papaya und Honig - einfach köstlich!
Dann hieß es leider Sachen packen und Abschied nehmen. Luisana wollte uns über die Grenze zurück nach San Diego bringen, wo wir unseren fahrbaren Untersatz für die nächsten Wochen abholen wollten. Auf dem Weg dahin machten wir noch einen kurzen Stopp in der Firma ihres Papas, "Agua Clara", einem Unternehmen zur Trinkwasseraufbereitung und -lieferung. Pibe und Alemán sind für eine Zweigstelle des Unternehmens, die Belieferung von Krankenhäusern mit destilliertem Wasser, zuständig und auch Luisana nutzt den Platz in der Firma für ihr eigenes kleines Unternehmen, in dem sie Großküchenequipment auf- und wieder verkauft.

Eiswürfelherstellung
Wasseraufbereitungstanks
Ein letzter Blick auf Luisanas Elternhaus... 
Wir reisen nun also nach Norden und unser erster Halt wird natürlich Kalifornien sein. Mit Sicherheit blicken wir wieder einer völlig anderen Kultur entgegen, sind aber auch gespannt, ob sich unser bisheriges - nach Hawai'i leider nicht allzu gutes - US-Bild auch auf dem Festland widerspiegelt.
Unsere geplante Reiseroute sieht die Städte San Diego und Los Angeles, einen Abstecher nach Las Vegas und zum Grand Canyon, einen Besuch von Sacramento, Medford und Seattle vor.
Mexiko werden wir trotzdem vermissen! Zusammenfassend finden wir, dass der Ruf Tijuanas wohl noch immer um ein Vielfaches schlechter ist, als wir es tatsächlich erlebt haben. Da wir immer nur im Tagesgewimmel unterwegs waren, haben wir uns zumindest nie unsicher gefühlt. Wir hatten eine wundervolle Zeit und ihr konntet euch gerade davon überzeugen, dass auch Nordmexiko viele farbenfrohe Facetten hat. Natürlich ist Tijuana laut und unruhig, zu großen Teilen scheint die Stadt und auch die Gegend um sie herum sehr arm und nicht gerade sauber. Obwohl wir bisher keine andere Gegend des Landes kennengelernt haben, spiegelt die Stadt wohl auch nicht unbedingt die Identität Mexikos wider, trotzdem hat Tijuana auch schöne Seiten und wir werden auf jeden Fall wiederkommen! Spätestens zu deiner Hochzeit, Luisana! ;) Danke für vier wunderbare Tage!

Hasta la vista!
Claudi und Sani

2 Kommentare:

  1. ...DANKE! ...ihr Zwei, für diesen weiteren rhetorischen und photographischen "Kleckerbissen"! Hab mich beim Lesen köstlich amüsiert und denke, neben Asien sollte auch Mexico einen Platz auf meiner Agenda finden... liegt vielleicht auch an "Erika und ...ich nenn ihn mal Bud Spencer - Junior" ;-)

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  2. Ich freue mich, daß bei Euch alles klappt.Es ist sehr interresant,Eure Komentare zu lesen.Leider habe ich dieses in letzter sehr vernachlässigt.SORRY.
    Ich staune nur darüber,wie Ihr das alles durchzieht.Meine Hochachtung! Ich wünsche Euch noch viel Erfolg auf Eurer Abenteuerreise und kommt gesund zu Hause an.
    MfG.(auch an Mutti) rudolf



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