Sonntag, 9. September 2012

Farewell South Island, winter, Chally! Hello North Island, summer, Bum!

Hallo an alle!

Wow, seit über vier Wochen sind wir nun schon wieder in Richmond und - man sollte es nicht glauben - es ist einiges passiert! Hier ein kleines Update von uns, bevor wir morgen vorerst wieder auf die Nordinsel aufbrechen!

Bei unserer Ankunft hat es zwar in Strömen gegossen, aber es war trotzdem ein gutes Gefühl, wieder "zu Hause" anzukommen. Rhonda erwartete uns schon und es war schön, eine vertraute Umgebung und altbekannte Gesichter wiederzusehen! Bevor wir am Montag wieder im Weinberg bei John arbeiten wollten, hatten wir ein paar Tage Zeit, um die vielen Reiseeindrücke sacken zu lassen und ein paar Sachen zu erledigen. Claudi brauchte einen neuen Schuh, der Chally eine intensive Innen- und Außenreinigung und Sani hatte Sehnsucht nach dem gewohnten Nelsoner Stadtzentrum. Außerdem war Frans Schwester Annette, die wir aus Balclutha kennen, zu Besuch, so dass wir uns spontan alle zum "Pot Luck" (jeder bringt was zum Essen mit) verabredeten. 

Staubfilm, Schlammspritzer und verdreckte Scheiben nach
unseren Tagen auf der Farm - eine Autowäsche tut definitiv Not!   

Okay, und ein bisschen Aufräumen im
Schlafzimmer könnte auch nicht schaden... ;)  




Neue Bekanntschaften machten wir auch schnell - quasi vor der Haustür. Rhonda hat nämlich ihr kleines Sleepout im Garten für einige Monate an einen 17-jährigen Austauschschüler aus Blenheim (Ostküste Neuseelands) vermietet. Lockie spielt Rugby und ist... naja, 17. ;) Das Gute an der Sache: Wir konnten im Haus schlafen - und die Gästebetten haben Heizdecken! :)
Während Lockie sich für seinen Schulball in Schale geworfen hat (glaubt uns, er sieht nicht immer so aus wie links im Bild! :D), machten wir uns auf ins Nelsoner Stadion. Von unseren Nachbarn Fran und Larry hatten wir Tickets für das Finale der neuseeländischen Volleyball-Liga geschenkt bekommen. War das Spiel um den Pokal bei den Frauen noch mäßig besucht und etwas fade beklatscht, war bei den Männern die Hölle los. Kein Wunder, wenn die heimische Mannschaft in den eigenen Hallen um den Titel spielt. Da war der Sieg Pflicht, wenngleich schwer erkämpft und spannend bis zum letzten Schmetterer! 10:10, 10:11, 11:11, 12:11, ... Schließlich gewannen die Nelson Pines mit 16:14 und wir sind immer noch heiser!

"Let's go, Nelson, let's go!!"  :)
Am Montag hieß es dann "Willkommen zurück in der Realität". Auch wenn wir nicht leben, um zu arbeiten, müssen wir doch arbeiten, um zu leben. So kam es, dass wir nun Weinstöcke verschneiden und binden durften. Ein manchmal schmerzhaftes und nicht ganz leichtes Unterfangen ("Mist, schon wieder abgebrochen..."), aber es gibt ja Blasenpflaster für die wunden Hände und es war schön, die alten Kollegen mal wiederzusehen. Außerdem ist es herrlich, wieder den ganzen Tag draußen in der Sonne zu verbringen, die nun, da der Frühling naht, immer länger zu sehen ist! 


Gleich unser zweiter Arbeitstag endete jedoch traurig. Auch wenn wir schon fast darüber hinweg sind, werden wir uns an dieser Stelle kurz fassen: Der Chally hat das Zeitliche gesegnet. John und seine Frau Hayley waren sofort zur Stelle und gemeinsam klärten wir alles Organisatorische, kontaktierten die Versicherung, räumten das Auto aus und verabschiedeten uns von "unserer Basis". Okay, für die, denen wir davon noch nichts erzählt haben, klingt das sicher etwas erschreckend und auch uns steckte der Schock eine Weile in den Knochen. Aber bis auf einen Blechschaden ist nichts passiert, wir haben den vollen Kaufpreis von der Versicherung zurückerstattet bekommen und behalten unseren Chally in bester Erinnerung!

Das mit dem Einparken üben wir nochmal, Sani... :)  
Aber ganz ehrlich, kann sich bei so wunderschönem Wetter schlechte Laune breit machen? Auch wenn sich der Winter nicht von seiner schlimmsten Seite gezeigt hatte und uns nicht zu kalt erschien, genießen wir jetzt den erwachenden Frühling! (Wie poetisch, naja, zumindest haben wir nicht "Lenz" geschrieben.) Am 1. September ist hier offizieller Frühlingsanfang; ein wunderbarer Grund für eine kleine Spritztour in die Natur! Dürfen wir vorstellen? Unser neues Gefährt "Bum".


Ja, okay, man muss 'ne Weile suchen. 
Die Zeitspanne zwischen Sanis Unfall und dem neuen Autokauf betrug lediglich zehn Tage. Unglaublich, wie all unsere Kollegen, Nachbarn, Freunde und Rhondas Familie für uns die Augen nach günstigen Autos offen hielten. Da wir nun, im letzten Abschnitt unseres Neuseelandaufenthalts, nicht mehr unbedingt im Auto übernachten müssen, entschieden wir uns für ein kleines, wirtschaftlicheres Vehikel, dafür zu einem Hammerpreis! Es ist ein 90er Nissan Bluebird, also schon ein bisschen betagter (Sani muss noch "Sie" sagen), aber in einem guten Zustand und auf jeden Fall verlässlich. Und witzigerweise kauften wir es dieses Mal nicht von Larrys und Frans Tochter, sondern von Larrys Bruder! :) 

Der zu verkraftende Nachteil: Aufsehen werden wir mit Bum nicht mehr erregen. "Ich hab Backpacker in kleinen Autos reisen sehen, ich hab Backpacker in Vans reisen sehen, aber noch nie in einem 4 Wheel Drive!" So und ähnlich wurden wir bisher immer begrüßt. Das wird uns nun wohl nicht mehr passieren und sicher werden wir auch nicht mehr alle zwei Wochen eine neue Kaufanfrage bekommen. Stattdessen fährt scheinbar jeder zweite Kiwi einen weißen Nissan. Aber was sagt uns das? Wir gehen mit der Mode! :)

 

Die restliche Zeit hier in Richmond verbrachten wir neben unserer Arbeit unter anderem damit:
Nicky, Rhondas Tochter, wurde kürzlich an der Hüfte operiert und so stellten wir uns ab und zu als Babysitter für Lexie und Kahn zur Verfügung: Ob Toben auf einem riesigen Indoor-Spielplatz in Nelson oder Pirat spielen zu Hause, Boot bauen, Toy Story oder Dora schauen - wir sind dabei!

 

Natürlich durfte auch ein Kinoabend mit unserer lieben Rhonda, sowie der ein oder andere Pubbesuch in Nelson mit Raz von Kraut's oder den Leuten aus dem Weinberg-Job nicht fehlen: 

Nach einem leckeren Abendessen beim Thai noch
ein kleiner Drink bei Live-Musik im Sprig & Fern.
Kylie, John, Rugs und Hayley, ...
... und die zwei Schnapsdrosseln hier kennt ihr! :)


Und immer noch bringen uns die Neuseeländer zum Schmunzeln und Staunen (mal ehrlich, welche Ampelmännchen und -frauchen sind charismatischer?).

Kiwis bei der Arbeit ...
... und beim Sport!
Außerdem haben wir einige Zeit und Energie darauf verwendet, Unterlagen für unsere - Überraschung! - Visumsverlängerung zu besorgen. Vielleicht sind wir den Bürokratismus aus Deutschland nicht mehr gewohnt, denn das hat uns ganz schön Nerven gekostet. Von der ständigen Frage "Machen wir's, machen wir's nicht?" vorab mal ganz abgesehen. Aber letztlich war ein dicker Brief unterwegs zur Immigrationsbehörde in Christchurch und fünf Tage später bekamen wir unsere Pässe zurück mit der Auskunft: "Visa extension approved"! :)


Und noch etwas gibt es zu planen: In wenigen Wochen werden wir in Auckland nämlich wieder einmal Besuch aus Deutschland begrüßen dürfen! Nachdem Papa uns nun schon zwei Mal auf unserer Reise getroffen und begleitet hat, tritt nun auch Mama Anfang Oktober den Flug ans andere Ende der Welt an! :) Wir ziehen den Hut dafür, dass sie ganz allein die Strapazen von 31 Stunden Reisezeit auf sich nimmt und in ein englischsprachiges Land kommt, ohne jemals Englischunterricht gehabt zu haben! (Na, Mutti, schon aufgeregt??? ^^)
So machen wir uns morgen mit der Fähre auf den Weg zurück auf die Nordinsel. Das war auch längst überfällig - unsere Südinseltour sollte eigentlich nicht länger als bis April dauern! ;) Als nächstes steht ein, diesmal hoffentlich etwas längerer (und für Sani erinnerungsreicherer), Besuch in Wellington an, dann werden wir entlang der Ostküste nach Auckland reisen. 
Drückt uns die Daumen, dass die Cook Strait ruhig ist und Bum uns ab sofort genauso treu chauffieren wird, wie unser alter Chally!

Bis demnächst aus dem Norden Neuseelands!
Eure Mädels

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