Samstag, 31. Dezember 2011

Claudi & Sani go Hobbiton

Ein Hallo an alle Zwerge, Elben, Menschen, Zauberer und Hobbits da draußen!

Für den 27. Dezember hat sich hoher Besuch in Matamata angekündigt. Unser "Ex-Arbeitskollege" aus Awanui, Stefan aus Augsburg, ist wie wir auf dem Weg in Richtung Südinsel. Als er hörte, dass wir momentan in Matamata wohnen, wo das einzige noch vollständig erhaltene Filmset vom Film-Epos "Herr der Ringe" besteht, hat er auf dem Weg nach Wellington einen 2tägigen Stop in unserem Sheeeed eingelegt, um mit uns gemeinsam das Auenland (Hobbiton) zu besuchen. Als verspätetes Weihnachtsgeschenk für uns selbst buchten wir deshalb am 27. eine völlig überteuerte Bustour zum 30 Minuten entfernten Set. (66$, das heißt 6 Stunden ohne Pause Erdbeeren pflücken.) Regisseur Peter Jackson hat hier in Neuseeland lange nach einem geeigneten Drehplatz gesucht, wo ein großer alter Baum, ein See und grüne Hügel natürlicherweise auf engstem Raum beieinanderliegen. Nahe Matamata ist er schließlich fündig geworden und hat "sein Auenland" erschaffen.
Kurze Randinfo: Laut den Tourguides haben nur ca. 65% der Hobbiton-Besucher die "Herr der Ringe"-Trilogie gesehen, ein Drittel lässt sich also völlig unbefleckt von den Hobbitlöchern, dem Partybaum, der alten Kneipe und dem Haus der zwei Beutlins beeindrucken. Unser Dreiergespann entspricht im Übrigen auch völlig dem Durchschnitt. Wir werden euch hier nun einfach ein paar Bilder zeigen!




Gollum begrüßen, ...
... noch ein bisschen Fachsimpeln, bevor es losgeht (zumindest die, die es können), ...
... und dann mit dem Bus auf nach Hobbiton! :)
 

 

Der Partybaum - Glückwunsch nachträglich zum 111.!
 

Vor Sam's Haus
 

Blick über das Auenland

Die Emotionen kochen über: Wir stehen vor Frodos & Bilbos Haus, müssen aber bitter enttäuscht feststellen, dass niemand zu Hause ist. Eigentlich dachten wir, wir können bei den beiden Couchsurfen. ;)
Darum haben wir uns ein eigenes Häuschen gemietet ...
... und gleich Kontakt zu den Nachbarn geknüpft. ^^
Ein tolles Gefühl, die große Schwester in der Hand zu haben... ;)
Nach Hobbiton gab es für alle Naturunkundigen noch eine überaus uninteressante Schafscherdemonstration. Wir wissen noch immer nicht, was dies mit "Herr der Ringe" zu tun hat. Wer uns darüber aufklären kann, darf sich gern melden.

 

Am nächtsen Tag hat uns Stefan zu unserer Arbeit begleitet. Da wir wissen, dass unser Boss momentan händeringend Arbeitskräfte sucht, um seine Ernte aus dem Feld zu holen, hat Stefan glücklicherweise auch spontan einen Eintagsjob als (NEID!) Himbeerpflücker bekommen. Abends haben wir dann ein paar deutsche Gerichte gezaubert und den Tag gemütlich mit Nudelsalat und Frankfurter Würstchen ausklingen lassen. 

Am Donnerstag hatten wir frei und wollten deshalb gern zum Surferstrand nach Raglan an der Westküste Neuseelands fahren. Der Ort soll nicht besonders groß und demnach nur unwesentlich  aufregend sein, aber dank der tollen schwarzen Sandstrände, den zum Surfen geeigneten Wellen und auch der vielen coolen Menschen dort (vor allem Traveller und Surfer) ist uns Raglan von den verschiedensten Leuten empfohlen worden. Stefan wollte uns dorthin begleiten und von da aus weiter in Richtung Wellington fahren, während auf uns noch ein paar Reihen Erdbeeren warten sollten.

Wieder ein Schnappschuss von unterwegs :)
 

Neidisch beobachten wir die Surfer am ersten schwarzen Sandstrand unseres Lebens. :)
Sani vollkommen außer sich vor einem der letzten blühenden Pohutukawas - leider ist die Blütezeit (Nov. bis Jan.) inzwischen vorbei. :(
An der Manu Bay, die sehr beliebt bei Surfern ist, weil hier die längsten Wellen von links nach rechts (left-hand break) verlaufen.
Und unser Tages-Highlight: Wir belohnen uns für die harte Arbeit der letzten Tage mit dem weltbesten Kiwi-Burger und unschlagbar guten Milchshakes. Yummie!
Gegen 18Uhr hieß es dann wieder einmal Abschied nehmen von Stefan, der noch ca. 26 Stunden Zeit hatte, um die 550km nach Wellington zurückzulegen, von wo seine Fähre auf die Südinsel starten sollte. Eine kurze Anekdote aus seinem Neuseeland-Tagebuch: Schon nach wenigen Kilometern riss der Keilriemen in seinem Auto und er musste im Dunkeln mitten in der Wallapampa auf Hilfe hoffen. Schon nach 15Minuten wurde er von einem netten Neuseeländer aufgegabelt, bei dem und dessen Familie er übernachten konnte und der ihm am nächsten Tag half, das Auto zu reparieren, damit er seine Fähre schafft - alles gut gegangen! Und es bestätigt sich wieder einmal: Die Kiwis sind unglaublich hilfsbereit! :)

Wir beide haben auf dem Rückweg nach Matamata noch einen Stopp am 55m hohen Bridal Veil Wasserfall gemacht, der seinen Namen trägt, weil er an einen wehenden Brautschleier erinnert. Unser Fazit: Dafür reicht unsere Phantasie nicht aus, aber trotzdem ein wunderschönes Fleckchen!


Am 31. Dezember war dann schließlich unser letzter Arbeitstag bei Pippins und er soll uns wohl immer in Erinnerung bleiben. Wie schon an den Tagen zuvor hat es auch da monsunartige Regenfälle gegeben, so dass wir eher durchs Erdbeerfeld geschwommen sind als alles andere. Die Gummistiefel nass von den Vortagen, die gelben Regenjacken nur bedingt wasserdicht und fast die Hälfte der Früchte entweder "water damaged" oder "bird picked", also "rubbish". So macht Arbeiten Spaß! Als Belohnung gab's zum Feierabend noch ein leckeres selbstgemachtes Abschiedseis von Chef und Chefin (hergestellt aus den von uns gepflückten Früchten ^^), ein paar Ausflugstipps in der Nähe und die Einladung, immer wieder zu kommen, wenn wir einen Job brauchen! :)

Zurück bei Colleen hieß es dann  für uns, noch einmal Wäsche zu waschen, die Rucksäcke zu packen und endlich unser Auto in ein Schlafgemach zu verwandeln. Dafür durften wir unsere Schaummatratze aus dem Sheeeed zurechtschnippeln und mitnehmen. Außerdem gab's noch eine Kühlbox von Pateriki, ein paar weiche Lavendelkissen von Colleen und schöne dicke Neuseelandsocken von den beiden geschenkt. :D Wir haben so ein unglaubliches Glück, hier so liebe Menschen zu treffen! Und Pateriki hat uns einige Tage nach Weihnachten noch ein wunderschönes Geschenk gemacht: Ketten mit dem jadeähnlichen Grünstein Pounamu, der hier in Neuseeland vorkommt und sehr wertvoll (und in den Souvenirshops nebenbei bemerkt sauteuer) ist. Pateriki hat die Bänder dafür selber geknüpft und uns als eine Art Entschuldigung dafür, dass wir ein paar Startschwierigkeiten miteinander hatten, überreicht. xD

 

Zum Schluss gab es noch eine Art Familienfoto, dann hieß es leider wieder einmal Abschied zu nehmen von einem Platz, der letztlich wieder so etwas wie ein Zuhause geworden ist. Wir hoffen auf ein Wiedersehen! :)

Eure Erdbeerpflückerinnen.

2 Kommentare:

  1. Wieder einmal ein erstklassiger Bericht von euch beiden! Ich bin schon immer ganz hungrig etwas Neues von euch zu lesen! Viele liebe Grüße von den Globetrottern in spe - Kathi und Martin

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  2. testkommentar:
    @pic 4: kann man da hinter euch seine Pfandflaschen abgeben???

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