Samstag, 14. Juli 2012

Catlins: Silence is golden, golden! ^^

G'day guys! 
In Balclutha verbrachten wir die nächsten drei Tage. An sich ist der Ort zwischen Dunedin und Invercargill wohl keinen längeren Stop wert, denn bis auf ein paar wenige Geschäfte, einen Supermarkt und viel Weideland ringsherum gibt es nicht allzu viel zu sehen. Da Frans Schwester Annette und ihr Mann Poss allerdings hier leben, hatten wir mal wieder einen Platz zum Ausspannen. Außerdem gab's bei Annette zum ersten Mal Whitebait - eine neuseeländische Fischspezialität, von der wir noch immer nicht voller Überzeugung sagen können, dass wir sie lieben. Wer will schon von seinem Essen angesehen werden?


Höhepunkt im 30km-Umkreis: Die Clutha-Fähre in Tuapeka, die seit 116 Jahren nur durch die Flussströmung angetrieben wird - angeblich die einzige ihrer Art in der südlichen Hemisphäre.
Im Anschluss wollten wir durch die dünn besiedelten Catlins weiter nach Invercargill fahren. Das Gebiet ist benannt nach einem Walfänger, der irgendwann mal irgendeinem Maori-Häuptling das Land für ein paar Musketen "abkaufte". Heute sind die Catlins die langsame Alternative auf dem Weg nach Southland. Und auch, wenn sie kein Geheimtipp mehr sind ("Ihr solltet nicht über den State Highway, sondern durch die Catlins fahren!", "Fahrt unbedingt durch die Catlins!", "Werdet ihr durch die Catlins fahren?"), so sind sie doch frei von Touristenschwärmen. Und wie es der Zufall so will, haben Annette und Poss in den Catlins ein "kleines" Ferienhaus und boten uns an, auch dort ein paar Tage zu verbringen! :)

 

Unser allabendlicher Blick aus dem Fenster:
Sonnenuntergang in Pounawea, wo sich das Ferienhäuschen befindet. :)

    
Blick über türkisblaues Wasser auf den Nugget Point, einen Landvorsprung mit Leuchtturm, wo bis 500 Meter vor der Küste Felsspitzen aus dem Wasser ragen und sich Seehunde und Seelöwen aalen.
 

Die nächsten Tage haben wir es uns eigentlich einfach mal wieder so richtig gut gehen lassen. Lange schlafen, ein bisschen herumfahren, Natur erleben und wieder zurück am Kaminfeuer sitzen, Hörbuch hören und ausspannen. Die Landschaft der Catlins ist geprägt von Regenwald, zerklüfteten Küsten und einsamen Stränden, was wir insbesondere jetzt im Winter zu spüren bekommen. :) Viele der Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten sind nicht direkt an der Hauptverkehrsstraße, sondern eher abgelegen. Vom Massentourismus wie beispielsweise in Queenstown ist hier nichts zu spüren!

Hier beispielsweise ein ehemaliger Eisenbahntunnel,
einst von Hand ausgehoben, heute von Touristen
unerschrocken (?) durchschritten. Taschenlampe
mitnehmen...
An der Cannibal Bay, die ihren Namen einem
Gemetzel zwischen Maori und weißen Siedlern verdankt. 














Durch grünen Farnwald zu den malerischen Purakaunui Falls,
einem Wahrzeichen der Catlins

Naürlich gibt's auch hier den ein oder anderen Strand, den man mit dem Auto entlang düsen kann. Und wo man selbst zu dieser Jahreszeit Leute schwimmen und surfen sieht! :D

 

Im kleinen Örtchen Papatowai ist "The Lost Gypsy" zu Hause. In einem großen Hippie-Caravan und im den Bus umgebenden Garten kann man kleine und große Erfindungen und Ausstellungsstücke begutachten und den besten Kaffee der Gegend genießen - wenn der Gypsy nicht grad im Winterurlaub ist. Bad luck, girls. :(
 

Stattdessen haben wir auch hier einen kleinen Strandspaziergang gemacht - das Schöne an den Catlins ist, dass dichter Wald und Strände nah beieinander liegen. Am Strand von Papatowai finden sich sogar Bäume mit einem stattlichen Alter von über 1000 Jahren und die hiesigen Felsen am Strand am sog. Picnic Point bergen Fossilien, die mehr als 160 Mio. Jahre alt sind.

 







An einem regnerischen Tag haben wir eine kleine Seifenfabrik etwas außerhalb und in Owaka ein Museum zur Siedlungsgeschichte der Catlins besucht. Fazit: Alles in allem nicht sonderlich spannend, wenngleich man den gut 300 Einwohnern des Ortes hoch anrechnen muss, dass sie mit einer Art Bürgerinitiative solch ein kleines, modernes Museum aus dem Boden gestampft haben!

Im Catlins Soap Shop: Ihre Leidenschaft zum Backen lebt die Besitzerin damit aus, "leckere" Seifentörtchen und anderen Schnickschnack zu kreieren - sehr erfolgreich und zugunsten ihrer Hüften. :)

Bevor wir das Ferienhaus von Annette und Poss verließen, machten wir uns noch einmal einen schönen Vormittag am Strand - da freut man sich doch schon wieder auf den Sommer!


Dann fuhren wir weiter zur Curio Bay, wo man bei Ebbe einen der größten noch vorhandenen Versteinerten Wälder aus dem Jura-Zeitalter sehen kann. Da der Tiefststand des Wassers erst am späten Nachmittag war, bekamen wir hier auch endlich ...






... die seltenen Gelbaugenpinguine bei ihrem alltäglich Landgang zu Gesicht.
Und ehrlich gesagt haben sie den fossilen Bäumen etwas die Show gestohlen. :)

Nach einer Nacht im Chally im Winzdorf Tokanui (wo nur Dank eines All Blacks-Spiels der Bär steppte) fuhren wir über Schotterstraßen und durch wahrscheinlich uraltes Buschland weiter zum Slope Point, dem geografisch südlichsten Punkt der Südinsel. Okay, zu sehen gibt's hier außer einem, wie der Name schon sagt, steilen Abhang zum Meer, rauer Küste und einem Wegweiser in Richtung Südpol nicht viel - schon gar nicht bei solchen Wetterbedingungen. Aber wer kann schon sagen, er sei schon einmal hier gewesen? :)

Sani!
Blick auf den Leuchtturm am Waipapa Point
Zusammenfassend sagen wir, dass vier Tage Catlins ausreichen, um die Seele wieder einmal richtig baumeln zu lassen, ein bisschen Natur hier, ein bisschen Spazieren da - hauptsächlich ist es hier einfach nur ruhig! Nun freuen wir uns wieder auf Zivilisation und Handyempfang - und unser Chally hat sich eine gehörige Autowäsche verdient!

Bis zum nächsten Mal!
Und für die, die es anschaulich mögen, hier noch einmal unsere Tour zum Nachreisen. ;)

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